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(28.7.2015)
Propolis
Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Propolis ist eine braun-gelb-grünliche, harzhaltige Masse mit aromatischem, häufig säuerlichem Geruch. Propolis wird von den Bienen hergestellt, indem sie das klebrige Exsudat der Knospen von verschiedenen Bäumen sammeln, bevorzugt Pappelknospen, es mit Speichel und Bienenwachs mischen, um damit Fugen, Spalten, Risse abzudichten, die Waben zu befestigen und das Einflugloch zu verkleinern, um es vor Witterungseinflüssen und Feinden zu schützen. Eingedrungene Insekten werden damit umhüllt und konserviert. Propolis besteht zu 50 - 80 % aus Harzen und Balsamen, 10 - 15 % aus ätherischen Ölen sowie Wasser und Pollen. Ein normaler Bienenstock erbringt pro Jahr 100 - 150 g Propolis, durch entsprechende Maßnahmen kann dies auf 500 g gesteigert werden. Dem Propolis werden bakterizide, antimykotische, adstringierende, antiseptische, spasmolytische, entzündungshemmende, wundheilungsfördernde und anästhesierende Maßnahmen zugeschrieben. Es besitzt eine das Immunsystem stimulierende, antibakterielle und antivirale Wirkung. Es wird daher in der Dermatologie in vielfältigster Form eingesetzt, z.B. zur Behandlung der Akne, von Ekzemen, Psoriasis und Herpes simplex. Weiterhin findet man es in Pflegecremes, Lippenstiften, Zahnpasta, Mundwässern und Pflastern. Innerlich wird es bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt, z.B. Erkrankungen des Ohres, Bronchitiden oder rheumatischen Beschwerden. Propolis gibt es auch in Kaugummi und Karamelbonbons. Natürliche und andere Fasern von Textilien werden mit Propolis behandelt, um sie geschmeidig zu machen.
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Propolis (INCI). Funktion: absorbierend, feuchtigkeitsspendend, glättend
Allergologie (Relevanz)
Sensibilisierungshäufigkeit gelegentlich, Sensibilisierungspotenz mittelstark
Seit Ende der achtziger Jahre verzeichnet die Literatur zunehmend Fallbeschreibungen von Handekzemen und Gesichtsdermatitiden bei Patienten die Propolis in topischer Anwendungsform, meistens als Naturkosmetika angewandt hatten. Diese Reaktionen sind relativ häufig zu beobachten und zudem oft mit Reaktionen auf Perubalsam verbunden.
Hauptsensibilisatoren sind die im Propolis enthaltenen Kaffeesäureester (z.B. Phenylethylkaffeat, Geranylkaffeat, Benzylkaffeat). Diese stammen im Wesentlichen aus den Pappelknospen und waren als Allergene im Pflanzenbereich bisher unbekannt. Ihnen kommt jedoch eine Sensibilisierungspotenz zu, die etwa der des Primins aus der Becherprimel entspricht. Zu weiteren Allergene siehe auch unter ”Perubalsam”.
Allergologische Diagnostik
Epikutantestung mit Block Standard; Testkonzentration 10 % in Vaseline (SmartPractice)Literatur: 4, 6
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw
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