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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Medikamente

Phototoxische Reaktionen 

Phototoxische Reaktionen können bereits nach der ersten Exposition mit dem Photosensibilisator bei jedem auftreten. Voraussetzung ist eine ausreichende Dosis der entsprechenden Substanz und die Exposition mit der dazu passenden Strahlung (Aktionsspektrum). Das Aktionsspektrum liegt meist im Ultraviolett-A (UV-A), gelegentlich auch im Wellenlängenbereich von Ultraviolett-B (UV-B) und von sichtbarem Licht. Phototoxizität kann auftreten durch Sauerstoff-abhängige photodynamische Reaktion (z.B. Teere, polyzyklische Hydrokarbone, Anthrazene und andere Farbstoffe), aber auch durch Sauerstoff- unabhängige Reaktionen (z.B. Psoralene). 

Klinische Erscheinungsformen phototoxischer Reaktionen 

  • Noch während der Belichtung Brennen und Stechen, Soforterythem (z.B. durch Teere, Pech, Farbstoffe auf Anthrachinonbasis, Amiodaron, Hydrochlorothiazid, Chlorpromazin). Bei höheren Dosen auch Ödem 
  • verstärkter Sonnebrand nach 8 bis 24 h mit entsprechend scharfer Begrenzung zu lichtexponierten Hautarealen (z.B. durch Tetracycline, Gyrasehemmer, Amiodaron, Hydrochlorothiazid, Chlorpromazin, Chinin) 
  • verzögertes Erythem mit Maximum nach 2-3 Tagen, Blasenbildung bei hohen Konzentrationen des Photosensibilisators mit nachfolgender Pigmentierung, gelegentlich nur verzögerte Pigmentierung durch Melanozytenstimulierung bei entsprechend geringen Konzentrationen. Die Pigmentierung hält über Wochen und Monate an 
  • Pseudoporphyrie als Ausdruck einer verzögert auftretenden chronischen phototoxischen Reaktion. Typisch sind gesteigerter Hautverletzlichkeit mit Blasenbildung, besonders an den Hand- und Fußrücken, gelegentlich mit nachfolgenden Milien. Ausgelöst werden diese Porphyria-cutanea-tarda-artigen Hauterscheinungen z.B. durch Nalidixinsäure, Furosemid, Tetracycline, Naproxen und Amiodaron. Solche Hautveränderungen können Wochen und Monate nach Absetzen der Medikamente anhalten 
  • Photoonycholyse, z.B. durch systemisch verabreichte Tetracycline, Gyrasehemmer und Psoralene. Sie tritt meist längere Zeit nach Zufuhr eines Sensibilisators auf. Dieser kann bereits wieder abgesetzt sein. Typischerwiese ist das distale Drittel des Nagels betroffen 
  • lichenoide Reaktionen durch Hydrochlorothiazid, Chloroquin und Chinidin 
  • subkorneale Pustelbildung durch Gyrasehemmer 
  • an subakut kutanen Lupus Erythematodes erinnernde Hautveränderungen durch Thiazide 
  • Purpura, z.B. durch Acetylsalicylsäure 
  • Photokarzinogenese mit Bildung von Plattenepithelkarzinom, Basalzellkarzinom, selten auch Melanom z.B. durch Psoralene in Kombination mit UV-A (orale PUVA-Therapie) 

Literatur: 462 

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