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Palladiumchlorid 

Typ IV-Kontaktallergen 

Palladium ist ein glänzendes, schmiedbares und relativ billiges Edelmetall, das korrosionsbeständig ist. In seinen Eigenschaften weist es große Ähnlichkeiten mit Nickel auf. Aus Palladium und den meisten Palladium-Legierungen werden nur in sehr geringen Mengen biologische verfügbare Palladium-Ionen freigesetzt. 

Vorkommen 

Dieses Edelmetall wird verwendet 

  • bei der Galvanisierung von Metallteilen 
  • in Edelmetall-Legierungen für Zahnersatz (hier wird es aus Kostengründen zunehmend zur Reduktion des Goldanteils eingesetzt) 
  • bei der Porzellanherstellung 
  • in Modeschmuck 
  • in der Elektronik als Kontaktmetall, für Elektroden von Brennstoffzellen und als Katalysatormetall 

Allergologische Relevanz 

Positive Palladium-Epikutantestungen sind meist nur gruppenallergische Mitreaktionen bei Nickelallergie (oder auch Chromat- und Kobaltallergie) ohne klinische Relevanz. Metalllegierungen enthalten häufig gleichzeitig Nickel und Palladium. Unter anderem kann daher das gemeinsame Vorkommen der beiden chemisch verwandten Metall in Legierungen ursächlich für die häufige Koinzidenz einer Palladium- und Nickelsensibilisierung sein (Kopplungsallergie). Auch eine Kreuzallergie zwischen Nickel und dem im Periodensystem zur gleichen Nebengruppe gehörenden Palladium ist möglich. Diese Erwägungen werden z.Zt. noch in der Literatur kontrovers diskutiert. 

In den letzten Jahren erschienen zahlreiche Berichte über Patienten mit positiven Testreaktionen auf Palladium, ohne dass sich eine klinische Relevanz nachweisen lies. Die zunehmende Zahl kann dadurch erklärt werden, dass Palladiumchlorid in vielen Kliniken routinemäßig getestet werden. Alleinige Palladiumallergien, speziell wenn auch niedrige Testkonzentrationen reagieren, sind eher sehr selten, klinisch relevante Sensibilisierungen sind Einzelfalldarstellungen. Dabei manifestieren sich die Beschwerden meist an der Mundschleimhaut mit den Symptomen Stomatitis und rezidivierende Wangenschwellung sowie lichenoide Mundschleimhautveränderungen. Bei nachgewiesener Kontaktsensibilisierung muss geklärt werden, ob die Zahnprothese das Allergen tatsächlich enthält. Dabei muss berücksichtigt werden, dass für die Auslösung einer Reaktion nicht der Allergengehalt der Legierung maßgeblich ist, sondern die Menge der durch Korrosion freigesetzten Jonen. Eine isolierte Sensibilisierung mit entsprechender klinischer Relevanz kann zudem auch z.B. durch palladiumhaltige Ohrstecker oder Ringe erfolgen. 

Eine positive Reaktion auf Palladium wird insbesondere bei Patienten mit einer ausgeprägten Nickel-Sensibilisierung beobachtet, insbesondere, wie auch im Fall des Nickels, vor allem bei weiblichen Patienten. Wie bereits dargestellt  lässt sich jedoch fast nie eine klinische Relevanz ermitteln, die dann noch zudem nur sehr selten mit einer positiven Reaktion auf elementares Palladium gekoppelt ist. Palladium-Legierungen mit höherer Palladium-Freisetzung können dagegen vermehrt allergische Kontaktreaktionen auslösen. 

Ob dabei die Palladiumsensibilisierung (in Form einer positiven Epikutantestung) auf Palladium in Zahnmetallen zurückgeführt werden kann oder durch andere Kontakt, z.B. durch den Schmuck verursacht wird, ist schwierig festzustellen. In einer großen Studie waren allerdings hauptsächlich Frauen betroffen, was eine Sensibilisierung durch Schmuck nahe legt. 

Epikutantestung 

Block Hermal Zahnfüllstoffe (Palladiumchlorid); Testkonzentration 1 % in Vaseline 

Literatur: 6, 20, 337


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