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Münzen
Typ IV-Kontaktallergene
Die 1- und 2-Euro-Münzen überschreiten die von der EU 1994 festgelegte Grenzwerte zur Nickelfreisetzung von Schmuck um das 240- bis 320fache. Grund dafür ist nicht nur der hohe Nickelgehalt, sondern vor allem der bimetallische Aufbau der Münzen mit unterschiedlichen Kupfer-Nickel-Legierungen. Die Kontaktstelle zwischen Ring und innerem Metall bildet ein galvanisches Element, bei Kontakt mit Handschweiß fließt Strom. Dadurch korrodiert die Münze und allergene Nickelionen werden freigesetzt. Nickel wird den Münzen vor allem wegen seiner magnetischen Eigenschaften beigemischt, die ein Erkennen der Münzen in Automaten erleichtern soll.
Neuere Untersuchungen ergaben jedoch keine erhöhten klinisch relevanten Sensibilisieurungen gegen Nickel, da die kurze Berührdauer der Münzen, z.B. bei Kassiererinnen, die Freisetzung der Metalljonen nicht wesentlich erhöht. Beobachtet wurden lediglich in äußest seltenen Einzelfällen beruflich bedingte kontaktallergische Reaktionen durch Euro-Münzen; Vorraussetzung ist dabei sicherlich eine geschwächte epidermale Barriere wie bei atopischer Hautdiathese oder Hyperhidrosis.
Lombardi et al: Euro coins and contact dermatitis. Allergy 59. 669-670 (2004)
Wahlen et al: Beruflich bedingts allergisches Handekzem durch Euro-Münzen bei vorbestehender Hyperhidrosis manuum. Aktuelle Dermatologie 32, 260-264 (2006)
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