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Methylmethacrylat (MMA)
Typ IV-Kontaktallergen
Siehe auch unter ”Zahnprothesen” und “Kunststoffe”
Sensibilisierungshäufigkeit gelegentlich, Sensibilisierungspotenz schwach
Vorkommen
Methylmethacrylat ist in allen Kunststoffen auf der Basis von Acrylharzen anzutreffen.
Im medizinischen Bereich:
- in Zahnprothesenmaterial (Gaumenplatten, provisorische Kronen, Verblendungen)
- in Knochenzement
- in künstlichen Fingernägeln
Im technischen Bereich:
- in der Automobilindustrie zur Versiegelung
- zur Oberflächenbehandlung von Leder, Papier und Textilien
- in einigen Lacken und Farben
Allergologische Relevanz
Methylmethacrylat besitzt ein schwach ausgeprägtes kontaktallergenes Potenzial beim Menschen, ist aber aufgrund seiner weiten Verbreitung als bedeutendes Kontaktallergen einzustufen. Berichte über Kontaktdermatitiden gegen MMA stammen vor allem aus bestimmten Anwendungsbereichen mit wiederholtem Umgang mit MMA, z.B. in Dentalmaterialien und Knochen-Zementzubereitungen (insbesondere Zahntechniker, Zahnärzte, Zahnarzthelferinnen), seltener beim Umgang mit Klebern oder bei Exposition von Patienten mit Dentalmaterialien und früher bei der kosmetischen Anwendung von Zubereitungen für künstliche Fingernägel.
Zahntechniker, die im Zeitraum von 1989 bis 1994 an den Kliniken des IVDK im Epikutantest untersucht wurden, wiesen einen Anteil von 12,5 % positiven Reaktionen auf (9 von 72). Von 93 Zahntechnikern mit manifesten Dermatosen, davon in 50 % der Fälle in Form einer allergischen Kontaktdermatitis, zeigten 17 eine positive Reaktion im Epikutantest. Im gesamten Patientenkollektiv der IVDK Kliniken fanden sich von 1992 bis 1995 dagegen nur bei 1,2 % der getesteten Personen positive Testreaktionen.
Epikutantestung
Block Hermal Methacrylate/Kunststoffe (Zahntechnik); Testkonzentration 2 % in Vaseline
Literatur: 4, 20
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