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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Quecksilber

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Metalle 

Typ IV-Kontaktallergene 

Auslöser von immunologischen Atemwegsreaktionen 

Allergologische Relevanz 

Metall-Sensibilisierungen sind sehr häufig, werden meist außerberuflich erworben und lassen in der Folge nicht selten eine berufliche Bedeutung vermuten. Simultanreaktionen, wie sie zwischen Palladium und Nickel (95 %), Kobalt und Nickel (79 %) bzw. Palladium (42 %), Chromat und Nickel (40 %) bzw. Kobalt (31 %) vorkommen, machen aber eine Relevanzbeurteilung bei der einzelnen Person und für das einzelne Allergen oft sehr schwierig; dies auch, weil der Pathomechanismus der jeweiligen Kreuz- bzw. Gruppenallergie weitgehend unklar ist. Für die Relevanzbeurteilung wird daher bei positiver Testreaktion oft lediglich die potentielle Exposition als Kriterium herangezogen. Ausreichende Produktkenntnisse fehlen häufig und die individuelle Situation des Erkrankten bleibt nicht selten unberücksichtigt. Der Frage, welche Mengen des Allergens aus einem bestimmten Produkt unter den gegebenen Umständen freigesetzt werden und mit der Haut in Kontakt kommen, wird oft nicht nachgegangen. 

Testsubstanzen, Konzentrationen und Vehikel 

Metall 

Testsubstanz 

Konzentration (%) 

Vehikel 

Aluminium 

Aluminiumsulfat 

1,0 

Wasser 

Antimon 

Antimontrioxid 

1,0 

Vaseline 

Arsen 

Natriumarsenit 

1,0 

Wasser 

Beryllium 

Berylliumfluorid 

0,1 

Vaseline (Gefahr der Sensibilisierung) 

Blei 

Bleichlorid 

0,1 

Wasser 

Cadmium 

Cadmiumchlorid 

1,0 

Wasser 

Chrom 

Kaliumdichromat 

0,25/0,5 

Vaseline 

Eisen 

Eisen(III)chlorid 

2.0 

Vaseline 

Gold 

Kaliumdicyano-
aurat 

Natriumthiosulfatoaurat 

0,002 

0,25 

Wasser 

Vaseline 

Kalium 

Kaliumchlorid 

0,3 

Vaseline 

Kobalt 

Kobaltchlorid 

1,0 

Vaseline 

Kupfer 

Kupfersulfat 

1,0 

Wasser 

Nickel 

Nickelsulfat 

5,0 

Vaseline 

Palladium 

Palladiumchlorid 

1,0 

Vaseline 

Quecksilber 

Quecksilberamidchorid 

1,0 

Vaseline 

Rhodium 

Rhodiumsulfat 

0,5 

Wasser 

Silber 

Silbernitrat 

1,0 

Wasser 

Uran 

Kalziumuranat 

1,0 

Wasser 

Zinn 

Zinnchlorid 

0,5 

Vaseline 

Korrosion ist eine Beschädigung eines Metalls durch die von mehreren Faktoren (pH-Wert, Chlorid-Gehalt, Oxidationsvermögen des Milieus) beeinflusste Reaktion mit seiner Umgebung. Beim Korrosionsvorgang werden Jonen freigesetzt, die dann als Allergene wirksam werden können. Es gibt dabei Metalle mit einem positiven Normalpotential, die praktisch nicht korrodieren (Gold, Silber, Kupfer). Metalle mit negativem Potential werden um so stärker angegriffen, um so niedriger ihr Normalpotential ist. 

Immunologische Atemwegsreaktionen auf Metallexposition 

Biologische Reaktionen der Atemwege und der Lunge auf Metalle und deren Verbindungen sind vielfältig. Bei inhalativer, beruflicher Exposition gegenüber Chrom-, Nickel und Kobaltverbindungen können in Einzelfällen asthmatische Beschwerden beobachtet werden. IgE-vermittelte Soforttypreaktionen werden am häufigsten bei Platinsalzexponierten (siehe unter ”Platin”) in Scheidereien und in der Katalysatorherstellung beobachtet; ein ähnlicher Reaktionstyp, wenngleich seltener, ist bei Exposition mit Nickel- und Kobaltsalzen beschrieben. Daneben treten auch toxische Lungenschäden auf, z.B. nach Einwirkung hoher Metalldampfkonzentrationen von Kadmium, Kobalt, Chrom, Quecksilber, Nickel und Selen, im Sinne eines toxischen Lungenödems. 

Auch granulomatöse Erkrankungen kommen vor. Typisches Beispiel ist die chronische Form der Berylliose. Auch dem Metalldampffieber, das neben Husten durch eine systemische Reaktion mit Gelenkschmerzen, Fieber und Abgeschlagenheit charakterisiert ist und vorwiegend durch Zink-, Kupfer- und Magnesium-, seltener durch Aluminium-, Antimon-, Eisen-, Nickel- und Mangandämpfe hervorgerufen wird, wird ein immunologischer Mechanismus zugeschrieben. Metallinduzierte interstitielle Lungenerkrankungen im Sinne einer Hartmetallpneumokoniose wurden bei Hartmetallarbeitern beschrieben. Als ursächliches Agens wurde Kobalt vermutet, das in Hartmetallen in unterschiedlicher Konzentration enthalten ist. Mischstaubpneumokoniosen bei Exposition gegenüber verschiedenen Metallen wurden bei Zahntechnikern, Metallarbeitern und Schweißern beobachtet. 

Die vineyard sprayer`s lung, die nach beruflicher Einwirkung von Kupfersalzen auftreten kann sowie die goldsalzinduzierte Pneumonitis sind Beispiele für eine metallinduzierte interstitiellen Pneumonie. Eine exogen allergische Alveolitis mit typischer Begleitsymptomatik ist in eine Fall bei Kobaltexposition in Verbindung mit einer obstruktiven Atemwegserkrankung dokumentiert. Kobalt wurde aber auch als Ursache für die interstitiellen Lungenerkrankungen bei Diamantschleifern verantwortlich gemacht. Auch eosinophile Lungeninfiltrate bei Nickelallergikern wurden beschrieben. 

Literatur: 296 

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