Suchbegriffe zu diesem Artikel: Syndrom
Kalziumkanalblocker
Medikamentenallergene
- Amlodipin
- Cinnarizin
- Diltiazem
- Felodipin
- Fendilin
- Flunarizin
- Gallopamil
- Isradipin
- Lacidipin
- Nicardipin
- Nifedipin
- Nilvadipin
- Nimodipin
- Nisoldipin
- Nitrendipin
- Verapamil
Einteilung
- Dihydropyridine: Amlodipin, Felodipin, Isradipin, Nicardinpin, Nifedipin, Nimodipin, Nitrendipin, Nisoldipin
- Phenylalkylamine: Verapamil
- Benzothiazepine: Diltiazem
Allergologische Relevanz
Bei den Kalziumantagonisten (außer Fendilin) wird häufig ein dosisabhängiger Flush beobachtet, seltener eine Erythromelalgie. Periphere Ödeme als Nebenwirkung sind allen Dihydropyridin-Calciumantagonisten, einschließlich Nifedipin, Nicardipin, Isradipin und Amlodipin gemeinsam. Die Ödeme treten abhängig vom Medikament bei 7 bis 30 % der Patienten auf, sind aber gewöhnlich nur leicht ausgeprägt. Ansonsten sind Nebenwirkungen an der Haut zumeist selten. In mehreren Fällen wurden unter Nifedipin, Verapamil und Diltiazem insbesondere makulopapulöse Exantheme, aber auch Juckreiz, Urtikaria, Angioödeme, EEM und Stevens-Johnson-Syndrom beschrieben.
Unter Diltiazemtherapie können relativ häufig verschiedene Nebenwirkungsreaktionen an der Haut auftreten, insbesondere sind zahlreiche Fälle eines makulopapulösen Exanthems beschrieben (am häufigsten unter den Kalziumkanalblockern), die zumeist am 10. Tag nach Beginn der Therapie auftreten. Epikutantestungen sind dabei insbesondere in der Diagnostik bei Diltiazem nützlich (weniger bei den übrigen Kalziumkanalblockern), häufig konnte eine positive Testreaktionen beobachtet werden, diagnostiziert werden konnen. Daneben können auch schwere Reaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse auftrefen. Es wird vermutet, dass die schwereren Nebenwirkungen unter Diltiazemgabe häufig sind. Daneben wurden als Diltiazem-Nebenwirkungen an der Haut dokumentiert: hyperplastische Gingivitis, toxisches Erythem, EEM, photoallergische Reaktion, allergische Vaskulitis, generalisierte exanthematische pustulöse Dermatitis (AGEP), psoriasiforme Hautveränderungen und exfoliative Dermatitis bei einem Psoriasispatienten.
Kopfschmerzen, Tachykardie und Flush sind häufige Nebenwirkungen unter Nifedipin, auch eine Gingivahyperplasie ist bekannt. Brennende Schmerzen, Erytheme, schmerzhafte Ödeme und Erythromelalgien wurden ebenfalls nach Gabe von Nifedipin beschrieben. Es gibt isolierte Berichte über ein fixes Arzneimittelexanthem, eine generalisierte bullöse Hauteruption, allergische Vaskulitis, Photosensibilitätsreaktionen, Gynäkomastie, erysipelartige Läsionen an den Schienbeinen mit erythematösen Plaques am Rumpf und eine exfoliative Dermatitis.
Nach Verabreichung von Verapamil trat ein EEM auf.
Nach Amlopidin wurde ein EEM beobachtet und ach Nisoldipin das Auftretenpsoriasisformer Veränderungen.
Bei chronischen ekzematösen Reaktionen älterer Personen können einer Fall-Kontroll-Studie zufolge Kalziumantagonisten (oder Cholesterinsenker/Statine) eine Rolle spielen.
Zu Verapamil und Diltiazem siehe auch unter ”Antiarrhythmika”.
Literatur: 7, 9, 15, 491
Cholez et al: Maculopapular rash induced by diltiazem: allergological investigations in four patients and cross reactions between calcium channel blockers. Allergy 58, 1207-1209 (2003)
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