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(24.6.2015)

Jasmin

Typ IV-Kontaktallergen, (potenziell) inhalatives Typ I-Soforttypallergen

Der Echte Jasmin (Jasminum officinale) ist eine Pflanzenart in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) Heimat ist der Himalaja, er wird aber in den Mittelmeergebieten, besonders in Südfrankreich und Süditalien kultiviert. Der Jasmin blüht von Juni bis September. Er wird in erster Linie für die Gewinnung des Jasminöls verwendet, das in der Parfümerie, Kosmetik und in Toilettenartikeln weiterverarbeitet wird und und auch in Jasmintees zu finden ist. Es handelt sich bei dem das gewonnenen öligen Duftstoff um ein sog. Absolue. Während ätherische Öle üblicherweise durch Wasserdampfdestillation gewonnen werden, geschieht die Extraktion der Absolues bei Zimmertemperatur mithilfe von Lösungsmitteln. In preiswerten Parfüms findet man ausschließlich synthetisches Jasmin. Er wird zudem als Zierstrauch kultiviert.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Jasminum officinale oil (INCI). Extrakt aus Blüten und Blättern des Echten Jasmins. Funktion: hautpflegend, feuchtigkeitsspendend, lindernd, maskierend

Allergologie (Relevanz)

Kontaktallergien mit direkten Kontakt zu Jasmin sind sehr seltene Ereignisse, relativ häufig beruhen sie auf dem Kontakt mit Jasminöl in Parfüms und Kosmetika. In der Mehrzahl der Fälle war nicht das echte Jasminöl, sondern das synthetisch hergestellte Jasminöl die Ursache. In einer restrospektiven IVDK-Studie (2000-2008) fand sich bei 15682 Patienten, die mit ätheerischen Ölen getesten worden waren, eine Sensibilisierungsrate von 1,6 %. In einer prospektiven Untersuchung bei 1603 Patienten, bei denen eine ekzemtöse Dermatitis abgeklärt werden sollte, fand sich eine Sensbilisierungsrate von 0,4 %. Die für die Jasminöl-Allergie verantwortlichen Sensibilisatoren sind nicht bekannt. In Frage kommen Benzylacetet, der Hauptbestandteil, alpha-Amylzimtaldehyd, der vor allem im synthetischen Jasminöl vorkommende Zimtaldehyd und weitere Verbindungen wie Benzylalkohol, Geraniol, L-Terpineol und Eugenol.

Jasminpollen sind ein unbedeutendes Allergen, da keine großen Pollenmenge freigesetzt werden.

Allergologische Diagnostik

Epikutantestung mit Jasminöl 1-2 % in Vaseline, synth. Jasminöl 10 % in Vaseline. Inhaltsstoffe des Jasminöls sind im Duftstoff-Mix (Hermal) enthalten.

Literatur: 3 

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

González-de-Olano et al: Allergy to jasmine is not always delayed contact allergy. Dermatitis 23, 94-95 (2012)

Uter et al: Contact allergy to essential oils: current patch test results (2000-2008) from the Information Network of Departments of Dermatology (IVDK). Contact Dermatitis 63, 277-283 (2010)

Belsito et al: Delayed-type hypersensitivity to fragrance materials in a select North American population. Dermatitis 17, 23-28 (2006)


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