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(12.4.2015)
Cetylpyridiniumchlorid
Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Cetylpyridiniumchlorid ist eine quartäre Ammoniumverbindung sowie ein Arzneistoff mit antimikrobieller (antiseptischer) Wirkung. Die Substanz kommt vor in antimikrobiell wirkenden Halstabletten und Gurgellösungen,in desinfizierenden Gesichtswässern, z.B. zur Aknebehandlung,in Brand- und Wundgelen, in Präparaten gegen Pilzinfektionen sowie als antimikrobieller Zusatz zu manchen Kortikoid-Externa.
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Cetylpyridinium chloride (INCI). Chem. Bezeichnung: 1-Hexadecylpyridiniumchlorid. Funktion: antibakteriell, antistatisch, desodorierend, emulgierend, Tensid, haarkonditionierend.
Allergologie (Relevanz)
Das hohe Reizpotential (schon in geringer Konzentration) lässt erwarten, dass wiederholter Kontakt zu irritativen Haut- und Schleimhautschäden führen kann.Im Tierversuch verursacthe verursachte 0,5 g Cetylpyridiniumchlorid-Pulver (angefeuchtet mit physiologischer Natriumchlorid-Lösung) bei 4 stündigem Kontakt starke Reizungen. Gleichfalls stark reizend wirkte 24stündiger okklusiver Kontakt mit 50%iger Lösung in Aceton. Die Hautverträglichkeit von gering konzentriertem CPC wurde an Probanden geprüft: Hautpatienten, die 1%iges Cetylpyridiniumchlorid (in Wasser, Vaseline oder Eucerin) für 24 h semiokklusiv appliziert erhielten, zeigten zu einem hohen Anteil erythematöse und vesikuläre Reaktionen, die als wahrscheinlich irritativ bedingt bewertet wurden. In einer Studie an 20 hautgesunden Probanden (8 Frauen, 12 Männer) wurden Reaktionen auf 0,1 - 0,8 %ige Formulierungen in Eucerin, Vaseline oder Wasser geprüft. Auf 0,1 % in Wasser reagierten 2 Personen mit Hautrötung, bei 0,2 % in Vaseline oder Wasser zeigen 4 bzw. 14 Personen Hautrötungen, 0,4% in Vaseline oder Wasser bewirkte bei 8 bzw. 18 Probanden eine positive Reaktion. Bei CPC in Eucerin, Vaseline und Wasser reagierten 1 bzw. 14 bzw. alle 20 Probanden mit Hautrötung. Die Frage einer hautsensibilisierenden Wirkung ist unzureichend geklärt. An Versuchstieren oder an Probanden durchgeführte Induktionsversuche verliefen negativ oder uneindeutig. Allerdings waren die Testungen von begrenzter Validität. In wenigen Fällen sind positive Patch-Test-Reaktionen auf Cetylpyridiniumchlorid bei Hautpatienten beobachtet worden. Eine Auswertung der Ergebnisse dermatologischer Zentren, die zwischen 1992 und 2001 an Hautpatienten durchgeführte Testungen mit 0,1%igem Cetylpyridiniumchlorid in Vaseline betrafen, ergab eine geringe Inzidenz positiver Reaktionen (0,2 %). Kontaktallergische Reaktionen sind in wenigen Einzelfällen beschrieben. Berichtet wird, dass von 8 Krankenschwestern mit Kontaktdermatitiden, die auf den Gebrauch chirurgischer Handschuhe zurückgeführt wurden, 3 positiv auf Cetylpyrdiniumchlorid-haltiges Material reagierten.
Allergologische Diagnostik
Epikutantestung Block Desinfektionsmittel; Testkonzentration: 0,1 % in Vaseline (SmartPractice)
Literatur: 6
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw
http://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/510732.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0
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