Suchbegriffe zu diesem Artikel: Pollen
Brennnessel
Inhalatives Typ I-Soforttypallergen
Brennnessel, große; Urtica dioica, Fam: Urticaceae/Brennnesselgewächse
Brennnessel, kleine; Urtica urens
Vorkommen
Die große Brennnessel und die ihr nahe verwandte kleine Brennnessel sind weit verbreitet. Bei der Brennnessel handelt es sich um eine zweihäusige Jahrespflanze (männliche und weibliche Blüten auf getrennten Pflanzen) mit einfachen gegenständigen Blättern und grünlichen, an den Blattachsen angeordneten Blütenständen. Die Brennnessel gehört zur Gruppe der windbestäubten Ruderalpflanze, die weit verbreitet sind. Allgemein bekannt ist die nichtallergische Kontakturtikaria durch in den Nesselhaaren enthaltenes Serotonin, Ameisensäure sowie geringe Mengen an Acetylcholin und Kaffeesäure. Große Brennnessel: Blütezeit Juni bis September. Kleine Brennnessel: Blütezeit Juni bis Oktober. Die Blütezeit überschneidet sich mit der Blüte der in Mittel- und Westeuropa allergologisch relevanten Gräser- und Getreidearten sowie dem Beifuß.
Allergologie (Relevanz)
Die Brennnesselpollen gehören mit den Gräser-, Birken- und Fichtenpollen zu den häufigsten in Mitteleuropa vorkommenden Pollen; sie besitzen jedoch nur eine geringe allergene Potenz. Symptome werden erst ab 500 Pollen/Kubikmeter Luft beobachtet, eine Konzentration, die ein unseren Breiten selten erreicht wird. Vermutlich ist dies auch der Hauptgrund, warum inhalative Allergien gegen Brennnesselpollen nur selten gefunden werden. Bei gezielten Untersuchungen fanden sich zwar Sensibilisierungen von 13 - 39 %, jedoch nur in seltenen Fällen treten auch klinisch relevante Brennnesselpollen-Allergien auf. Da Brennnesselpollenallergien jedoch nahezu ausschließlich in Kombination mit Gräser- und/oder Baumpollenallergien auftreten, werden diese möglicherweise häufiger übersehen als angenommen. Insbesondere bei Therapieresistenz einer Gräserpollenallergie unter spezifischer Hyposensibilisierungsbehandlung sollte deshalb an eine klinisch relevante Brennnesselpollenallergie gedacht werden. Die klinische Relevanz sollte durch einen nasalen Provokationstest bestätigt werden, die Therapie kann dann mit einer spezifischen Immuntherapie erfolgen.
Diagnostik
Prick, i.c. (Al.), RAST (Ph.), ggf. nasale Provokationstestung (Al.)
Therapie
ggf. Hyposensibilisierung (Al.)
Literatur: 3, 92, 458
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