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Allergologie Allergie Forum

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    • CommentAuthorGeli
    • CommentTimeApr 5th 2009
     

    Sehr geehrter Herr Doktor Irion,

    mein Allergieproblem wurde im Mai 1999 ausgelöst, aller Wahrscheinlichkeit, da ich bis dahin keine Allergien hatte. Durch Zufall ergab sich bei einer Augenuntersuchung, dass ich beidseitig ein Glaukom habe.Da die Werte bei 29/30 lagen wurde ich umgehend stationär in der Berliner Westend-Augenklinik aufgenommen.Dort wurden mir 2-stündlich,rund um die Uhr, 10 Tage lang Augentropfen verabreicht.Diese lösten spontan einen Heuschnupfen aus, die Beta-Blocker Bronchialasthma.Als meine Werte bei 24/25 lagen,entließ man mich ratlos, obwohl das Gesichtsfeld schon sehr eingeschränkt war. ich fand eine sehr gute Augenärztin, die mich dann auch betreute.Wöchentlich wurden die Augen hinterspiegelt und untersucht, doch dann kam für mich das nächste "Drama".Plötzlich hatte ich wieder Augenjucken, Triefnase und mein Geruchssinn war total weg: Medikament: pro PARAKAIN, sie verabreichte mir dann auch Alpha-Blocker als Augentropfen ( Xalatan).Ich habe dann eine Hautärztin aufgesucht und um einen Allergietest gebeten. Ergebnis: Pollen, Gräser, Bäume etc., und dann kam die Diagnose Natriumdisulfit (Sodium Metabisulfite= INCI-Bezeichnung).Sie war sprachlos, ich war ihre erste Patientin mit so einer Diagnose und konnte mir dazu nicht viel sagen, außer mir den großen Beipackzettel in die Hand zu drücken und mir alles Gute zu wünschen. Da mein Mann und ich im medizinischen Bereich (Zahnmedizin)gearbeitet haben, sind uns ja Fachbücher nicht so fremd. Somit habe ich damals spontan meine Ernährung umgestellt, auf Konservierungs- und Zusatzstoffe geachtet.Als ich so ca. 30 Jahre alt war, hatte ich die erste Konfontration mit Knoblauch. Wir waren in einem Restaurant, dort wurden frische Knoblauchzehen verwandt,das Essen war vozüglich, ich trank zwei Gläser Rotwein dazu. In dieser Nacht musste mein Mann einen Notarzt holen, mein Blutdruck war ca. 80/60. Man brachte mich sofort in eine Klinik, mir wurde nur nicht gesagt, warum es mir so schlecht ging.Wie schon gesagt, habe ich jahrelang alles gemieden, was mir schaden kann.Nach fünf Jahren bekam ich spontan im Winter, bei 20°Grad Minus, ich hatte mir eine schwarze Strumpfhose gekauft, eine Neurodermitis am Oberbauch bis an die Knöchel. Der Hautarzt meinte, das könnte die Krätze sein, die verordneten Medikamente verschlimmerten noch alles, meine Hausärztin verordnete mir eine, in der Apotheke angemischte, Salbe. Nach ca.drei Monaten war das Problem gelöst. Allerdings war während dieser Zeit viel Stress in der Familie, Krankheit, Todesfall etc., man sagt ja, dass Neurodermitis auch dadurch ausgelöst werden kann.Danach ging es mir jahrelang wieder gut! Das ist meine Vorgeschichte: Jetzt kommt es zu meinem jetzigen Problem:Medikamenteneinnahme bis 2008....Hormone:Kliogest, Augentropfen:Xalatan, schrittweises Absetzen der Hormone Anfang 2008-Ende der Einnahme 22.02.09.  Erstmals  Anschwellen des Knies im September 2008, im Oktober war die Auffrischung der Tetanus-Impfung fällig, ich arbeite viel im Garten. Im November bekam ich für 14 Tage ein Antibiotikum (EryHexal 500) Kiefer-u.Nasennebenhöhlenvereiterung. Danach kam ein allgemeinsames Unwohlsein, Schwäche, Anschwellen der Hände und Füße,Gelenkschmerzen, starker Juckreiz an den Schienbeinen, kreiseförmige, rötliche, bräunliche Flecken, die dann einen inneren weißen Hof bilden, teilweise aufplatzen (nur am Schienbein) und monatelang Zeit brauchen um abzuheilen.Ich habe schon verschiedene Salben aus der Aphotheke ausprobiert, da cortinsonhalige Salben die Entzündungen noch verschlimmert haben , die anderen von den Ärzten sowieso nicht mehr verschrieben werden,und eine Linderung mit Eucerin-Waschgels-u. Salbe ganz gut in den Griff bekommen habe, aber dieses keine Lösung für mich sein kann.Ich habe noch vergessen, dass Anfang März 2008  beim Zahnarzt eine Zahnreinigung zur Zahnsteinentfernung und Entfernung der Zahnbeläge durchgeführt wurde. Danach ging es mir garnicht so gut,dachte aber erst, das wird wieder vergehen. Ganz im Gegenteil , danach kamen so nach und nach die "Zipperlein". Ganz schlimm wieder zur Zeit: Gerüche: Parfum, Deosprays, Reinigungsmittel etc.,da wird mir Speiübel und muss sofort den Raum verlassen. aber angebrannte Speisen nicht rieche. Eigentlich habe ich mich als 60järige immer noch top fit gefühlt, aber diese "Nebenwirkungen" beeinträchtigen meine Lebensqualität.                                  Ich würde mich freuen, wenn Sie mir da weiterhelfen könnten. MFG Geli                                                                                            

     

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeApr 13th 2009 bearbeitet
     

    Hallo Geli,

    ich kann natürlich nicht sehr viel dazu beitragen, rückblickend Ihre gesamten Probleme zu lösen. Dazu müsste ich auch im Einzelfall wissen, was genau getestet oder diagnostiziert wurde.

    Nur z.B. ist mir vollständig unverständlich, was für einen Allergietest die Hautärztin bezüglich der Natriumdisulfit-Allergie durchgeführt haben will. So einen Test gibt es einfach nach. Die Abklärung einer Sulfit-Allergie bzw. Intoleranz kann ausschließlich mit einer oralen Provokationtestung durchgeführt werden und dieser muss, insbesondere bei Verdacht auf eine Typ I-Allergie wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen, stationär durchgeführt werden. Eine Diätempfehlung auszusprechen, ohne diese entsprechende Diagnostik durchgeführt zu haben, ist absoluter Unsinn. Ggf. könnte das Sulfit als Konservierungsstoff in den Augentropfen enthalten gewesen sein; dann hätte man einen Epikutantest durchführen können. Eine relevante Kontaktallergie auf Natriumdisulfit ist jedoch äußerst selten und die Konseqenz wäre dann z.B. entsprechend konservierte Cremes zu meiden. Eine Diätempfehlung auf Grund einer positiven Epikutantestreaktion wäre jedoch gleich noch ein größerer Unsinn.

    Auch die Reaktion nach der Einnahme von dem Erythromycin-Antibiotikum ist mir unklar; ich müsste diese einfach einmal gesehen haben, um Beurteilung abzugeben. Ungewöhnlich ist jedoch sicherlich der monatelange Verlauf.

    Die Reaktion auf Gerüche, Parfüm und Deosprays würde ich am ehesten unter ein MCS-Syndrom einordnen:

    MCS (Multiple Chemical Syndrom), Öko-Syndrom

    Dieses Krankheitsbild berührt die Allergologie nur Rande, so dass ich hierzu nichts beitragen kann. Allenfalls noch, dass einige Universitäts-Hautkliniken, z.B. Tübingen, eine interdisziplinär psychosomatisch - allergologische Sprechstunde anbieten.

    Viele Grüße

    Dr. Roland Irion

    • CommentAuthorGeli
    • CommentTimeApr 16th 2009
     

    Sehr geehrter Herr Doktor Irion,

    vielen Dank für Ihre Antwort. Der Allergietest wurde mit einer oralen Provokationtestung durchgeführt, ambulant, einen Tag nach meinem 10tägigen Aufenthalt in der Augenklinik,wo täglich verschiedene Medikamente eingesetzt wurden, um meinen Augeninnendruck zu senken. Beta-Blocker mussten abgesetzt werden, da diese spontan ein Bronchialasthma und Blutzuckerspiegelabfall hervor-riefen.Darauf hin verordnete man mir die Alpha-Blocker Xalatan, die ich jetzt seit 10 Jahren einnehme. Als diese Hautärztin mir diese Allergie -Natriumdisulfit- mitteilte, war sie total überfordert und bemerkte nur ( sie war nicht mehr die Jüngste), dass sie das noch nie in ihrer Praxis hatte, gab mir den Beipackzettel des Labors mit und überließ mich meinem "Schicksal". Diesem konnte ich wenigstens entnehmen, dass ich Konservierungsstoffe, geschwefelte Lebensmittel, Baden im Chlorwasser etc. meiden sollte. Das habe ich auch Jahre lang eingehalten ohne jemals eine Diät zu machen.Mir ging es wieder gut.Meine Blutwerte bei Vorsorgeuntersuchungen waren immer in Ordnung. Medikamente, außer der Augentropfen und bis vor einem Jahr Hormone (Kliogest) brauchte ich keine Medikamente.Ich benutze seit Jahren Eucerin-Creme-Lotion etc, alles ohne Duft-u.Zusatzstoffe, aber mir wird jetzt wieder übel, wenn im Bus jemand neben mir steht und extrem nach Parfum riecht, ich bekomme dann auch sofort Kopfschmerzen. Sieben Jahre hatte ich meine Ruhe. Nach der Tetanusimpfung, Einnahme von Antibiotika (Kieferhöhlen-u.Nasennebenhöhlentzündungen)und kortisonhaltiger Salbe ging es mir immer schlechter. Da macht man sich schon Gedanken, ob da ev. ein Zusammenhang besteht. Leider kann ich mit einer positiven Epikutantestreaktion und ein MCS nicht so richtig etwas anfangen.                                                  Mit freundlichen Grüßen Geli                                                                                                                                       

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeApr 21st 2009
     

    Hallo Geli,

    leider kann ich immer noch nicht so ganz nachvollziehen, wieso diese Diagnostik bez. der Sulfit-Allergie durchgeführt wurde.

    Bez. der möglicherweise mit einem Sulfit konservierten Augentropfen wäre ein Epikutantest die Testmethode der Wahl gewesen.

    Wie schon dargestellt, wäre die orale Provokationstestung die Testmethode der Wahl zur Abklärung einer anaphylaktischen Reaktion (Nesselsucht, Atemnot, Schockfragemente) nach Genuss eines mit einem Sulfit-konservierten Nahrungsmittel.

    Diesbezüglich kann ich Ihrer Darstellung leider nichts entnehmen.

    Viele Grüße

    Dr. Roland Irion