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Allergologie Allergie Forum

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    • CommentAuthorFumyLuk
    • CommentTimeMay 6th 2008
     
    Bin jetzt so richtig froh diese Seite gefunden zu haben, vielleicht kann mir jemand helfen. Ich bin seit 4 Jahren Allergiker mit Allergien gegen Cobalt Chloride, Dibromodicyanobutan und Kaliumdichromat. Eigendlich habe ich alles gut im Griff, bis auf jetzt, da ich zum wiederholten Male bei Verwendung von Arbeitsschutzhandschuhen aus Leder,sowie Arbeitssicherheitsschuhe aus Leder, die ich bei meiner Beruflichen Tätigkeit (Außendienst T-Com) tragen muß, allergisch reagiere, sprich die Haut der Hand bricht auf, kleine Bläschen überall, auch auf dem Fußrücken, Juckreiz und Schmerzen. Ich habe im Internet gelesen das es auch andere Gerbverfahren für Leder gäbe, bei dem kein Chrom zur Gerbung verwendet wird. Es handelt sich dabei um natürliche Mittel. Hat irgend jemand Erfahrung mit solchem Leder, bzw kennt jemand eine Bezugsadresse, wo ich mir Schutzkleidung (Schuhe und Handschuhe) kaufen kann. Bin für jeden Tip dankbar.
    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeMay 17th 2008
     
    Lieber LumyLuk,

    anhand der geschilderte Symptome mit der "Bläschenbildung und Juckreiz" würde ich am ehesten die Diagnose Dyshidrosis in Folge einer Hyperhidrosis (verstärktes Schwitzen) oder vesikulöse Form der Tinea pedis (Bläschenform des Fußpilzes) und weniger auf eine Kontaktallergie gegen Kaliumdichromat tippen.

    Bezüglich einer tatsächlich klinisch relevanten Allergie gegen Kaliumdichromat würde ich jedoch einen anderen Weg aufzeigen:

    Leider ist mir dabei nicht erklärlich, wieso Sie bei Ihrer beruflichen Tätigkeit leidiglich Arbeitshandschuhe aus Leder tragen sollten, allergiefreie Schutzhandschuhe z.B. aus Vinyl oder nitrilbeschichtete Baumwollhandschuhe, um dieses Problem zu lösen, gäbe es sehr wohl.

    Eine Schuh-Allergie gegen Kaliumdichromat-gegerbtes Leder gibt es tatsächlich, ist jedoch in der Praxis äußerst selten zu sehen. Voraussetzung ist nämlich, dass sich das trivalente Chromsulfat der Gerbung durch Schweißeinwirkung und Feuchtigkeit zu hexavalentem Chrom umwandelt, das dann die Sensilibisierung auslösen kann. - Dies setzt jedoch einen direkten Hautkontakt mit dem Leder voraus! Tatsächlich lässt sich dieses hexavalente Chrom auch im Schweiß nach längerem Tragen von Lederschuhen nachweisen. - In der Konsequenz sollte daher geraten werden, nicht barfuß in Lederschuhen zu gehen, sondern stets Baumwollsochen zu tragen, die das lokale Milieu der Absopriton der Feuchtigkeit günstig beeinflussen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Roland Irion
    • CommentAuthorHand+Fuß
    • CommentTimeJul 14th 2010
     

     

    Hallo FumyLuk,

     

    guten Tag Herr Dr. Irion,

     

    bei mir sieht´s seit einigen Monaten ähnlich aus. Nur juckt es nicht - es brennt schubweise. Dicke Baumwoll-Socken haben den Initial-Durchmarsch leider nicht verhindert. Und dann war ich auch noch barfuß in Leder-Slippern unterwegs ... Hautarzt-Befund: Pilze und Neurodermitis ausgeschlossen.

     

    Derzeit weiche ich auf Plastik-/ Stoffschuhe aus. Mein Leder-Lenkrad habe ich mit Frischhalte-Folie umwickelt. Zusätzlich trage ich beim Autofahren Handschuhe - NICHT aus Leder! Gerade heute ist der bestellte Prospekt eines Anbieters von pflanzlich gegerbten Lederschuhen eingetroffen ( schuhwerk.de ). Die Leder-Gartenhandschuhe aus dem Baumarkt sind längst im Müll. Wie auch das Leder-Mousepad von Ikea. Vor dem Entsorgen meiner geliebten Wildleder-Hosen drücke ich mich noch ein wenig …

     

    Laut Stiftung Warentest 2/2008 ist mehr als jeder dritte Arbeitshandschuh mit Chromat belastet, jeder fünfte sogar stark. Ein Viertel der Kinderschuhe enthielt Chromat. „Neben Nickel und Duftstoffen zählt Chromat zu den wichtigsten Kontaktallergenen. Experten schätzen, dass hierzulande etwa eine halbe Million Menschen für diesen Stoff sensibilisiert sind.“ (Download unter test.de )

    Wenn ich jetzt Klein & Groß barfuß in Leder-Schläppchen rumhoppsen sehe,

    zieht es mir die Socken aus und jede Pore einzeln zu.

    Gruß: Hand+Fuß

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeJul 15th 2010 bearbeitet
     

    Hallo,

    überwiegend wird das Chrom(III) als Gerbstoff eingesetzt, das jedoch allergologisch unbedenklich ist, da es die Epidermis gar nicht erst penetrieren kann. Dieses wird jedoch durch Schweiß in das relevante sechswertiges Chrom umgewandelt. Hierzu benötigt es jedoch einen entsprechenden Kontakt über die Zeit hinweg. Entsprechende Umwandlungsprozesse könnte man daher schon durch das Tragen von z.B. Baumwollsocken verhindern.

    http://www.alles-zur-allergologie.de/Allergologie/Artikel/3969/Leder/Leder.html

    http://www.alles-zur-allergologie.de/Allergologie/Artikel/3599/Chrom/Chrom.html

    Dass jetzt das Allergen dicke Baumwollsocken durchwandert und dann auch noch in allergologisch relevanter Menge in der Haut ankommt, halte ich für jedoch eher unwahrscheinlich.

    Zudem ist eine Kontaktallergie durch welchen Lederinhaltsstoff, z.B. insbesondere auch Klebstoffe, immer ziemlich eindeutig durch das klinische Bild zu diagnostizieren. So dass ich eine abschließende Aussage zur endgültigen Diagnose natürlich auf die Ferne nicht stellen kann; jedoch gibt es neben einer Kontaktallergie eine Vielzahl von weiteren Hauterkrankungen, die die Fußsohlen betreffen können - nur darauf möchte ich noch einmal hinweisen!

    Viele Grüße

    Dr. Roland Irion

    • CommentAuthorAmely
    • CommentTimeApr 12th 2012
     
    Hallo! Auch ich habe eine Allergie gegen Nickel, Kobald und Kaliumdichromat. Durch ein Praktikum beim Friseur bekam ich Bläschenbildung an den Händen. Ich lag lange im Krankenhaus, denn meine Hände bestanden irgendwann nur noch aus rohem Fleisch. Als das irgendwann etwas besser wurde, bekam ich das ganze an den Füßen. Ich bin zu verschiedenen Hautärzten und dann zu einer Heilpraktikerin gegangen. Niemand wußte Rat. Mir wurde angeboten in eine Hautklinik zu gehen, was ich auch tat. dort wurde dann nach Wochen endlich nochmal ein 'Allergietest gemacht und mir mitgeteilt, das ich keine Lederschuhe mehr tragen darf und am besten auch nur noch helle Kleidung, weil ich auch noch gegen irgendwelche Farbstoffe allergisch bin. Meine Füße waren so kaputt, das ich nichtmal mehr barfuß laufen konnte. Ganz gingen die Bläschen nie weg und dann wurde irgendwann nochmal festgestellt, das sich in all der Zeit wo die Füße so kaputt waren nun auch noch ein Pilz gebildet hatte. Mit Lotricomb Creme ist alles weggegangen und bis heute bin ich fast beschwerdefrei. Lederschuhe habe ich nie wieder getragen und werde das auch nicht testen. Eines nur noch, zwischendurch hatte ich mir sehr teure pflanzlich gegerbte Lederschuhe gekauft, aber die machten alles nur noch viel schlimmer. In den Schuhgeschäften bekommt man leider auch keine Auskünfte über das Leder, weil die das nicht wissen. Es bleibt leider wirklich nur Kunstleder und das funktioniert wunderbar. Socken in Lederschuhen halten den Allergie auslösenden Stoff leider auch nicht davon ab an die Haut zu gelangen. Ich habe viele Jahre gelitten und bin sehr dankbar, das es mir nun besser geht. Alles Gute Amely
    • CommentAuthortigger1968
    • CommentTimeMay 17th 2012
     

    Hallo liebe Allergiker,

    ich leide seit ca. 20 Jahren unter einer Kaliumdichromat-Allergie. Diese ist wohl nicht so selten, wie von Dr. Irion weiter oben angemerkt. Natürlich muß es einen Kontakt zum chromgegerbten Leder geben, aber dieser muß nicht ausschließlich direkt sein. Ich würde nicht von mir behaupten, dass ich unter Schweißfüssen leide, jedoch schwitze ich in den Sommermonaten schon einmal etwas mehr in einem festen Lederschuh. Nachdem ich mehrer Dermatologen konsultiert habe und in den Tiefen des Internet geforscht habe, bleibt mir nur eine Wahl: der Verzicht auf chromgegerbte Lederschuhe! Auch mein jetziger Hautarzt hat mir geraten, sämtliche chromhaltigen Lederschuhe aus meinem Schuhschrank zu verbannen u. ausschließlich pflanzlich (sog. vegetabil) gegerbte Schuhe zu tragen, nur ein einziges chromhaltiges Paar kann jederzeit zu einer allergischen Reaktion führen (i.d.R. Hautrötungen, Juckreiz, halt die bekannten Symptome). Es handelt sich nun einmal um eine Kontaktallergie - ergo: Kontakt vermeiden = gesunde Füße! In den schlimmsten Phasen der allergischen Reaktion habe ich bisher immer zu einer von meinen Ärzten verschriebenen, kortisonhaltigen Salbe zurück gegriffen. Dieses finde ich auf lange Sicht nicht ideal, weil die Haut zwar sehr schnell regeneriert, jedoch dünner und dünner wird. Für alle Leidenden hier ein paar Schuhhersteller, die pflanzlich gegerbte Schuhe anbieten, die auch noch optisch einigermaßen anspruchsvoll sind: Think!, Snipe, Hartjes, Gonomiq. Ebenfalls kann man als Suchbegriff "vegane Schuhe" verwenden u. findet so einige Anbieter. Der Rat "Baumwollsocken tragen und alles wird gut" hilft, so glaube ich, nur wenig weiter.

    Mit freundlichen Grüßen,

    tigger1968

  1.  
    Hallo, bin eben durch Zufall auf diese Seite gelandet. Ich leide seit über zwanzig Jahren an verschiedenen Kontaktallergien. Bis gestern war ich in einer Hautklinik und es wurden wieder mal Allergietests durchgeführt. Zu dem Thema allergische Reaktion auf Chrom, sprich Kaliumdichromat, kann ich meinen Vorschreibern nur zustimmen. Der auslösende Stoff geht durch die Socken. Ich trage im Winter fast nur selbstgestrickte Socken aus reiner Schurwolle in meinen Winterstiefeln. Sobald die Füße warm werden, fangen sie auch an zu jucken. Barfuß in Schuhen laufe ich nie. Die Haut ist durch Jahreslanges Schlucken von Kortisontabletten bei mir sehr dünn geworden. Außerdem konnte ich bei mir folgendes beobachten. Durch meine Fußfehlstellung laufe ich mit dem linken Fuß etwas nach innen und habe dort das Ekzem, mit dem rechten Fuß nach außen und dort ist das Ekzem auch außen. VG Friesenhexlein
    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeJul 3rd 2012 bearbeitet
     

    Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise. Grundsätzlich ist jedoch festzustellen, dass es sich bei einer klinisch relevanten Kaliumdichromat-Allergie um ein eher seltens Ereignis handelt. Bläschen und Juckreiz an den Füßen gibt es bei gleich mehrern Diagnosen, angefangen von der dyshidrosiformen/vesikulösen Variante des Fußpilzes, der Dyshidrosis z.B. bei Hyperhidrosis, dem dyshidrotischen Fußekzem, in Form von Pusteln z.B. bei der pustulösen Psoriasis, dem Andrews-Bakterid, in Form von Blasen bei verschiedenen Blasenbildenden Autoimmunerkrankungen, Impetigo, Druckschädigung etc. etc.

    Eine tatsächliche kontaktallergische Komponente kann ich dabei eigentlich immer nur diagnostizieren durch eine ödematöse Schwellung und rel. scharf Begrenzung des Hautbefundes. So dass nicht jedes Ekzem, Bläschenbildung oder Juckreiz als ein Hinweis für eine kontaktallergische Reaktion zu werten ist. Entscheidend ist daher letztlich ausschließlich die tatsächliche klinische Relavanz. Und auch in diesen, in der Praxis äußerst selten Fällen, macht dann zur Bestätigung der Vermutung oder Verdachtsdiagnose überhaupt ein Allergietest auch Sinn.

    Natürlich ist bei nachgewiesener und vor allem KLINISCH relevanter Kaliumdichromatsensibilisierung ein Meiden dieses Ledergerbstoffes sinnvoll und auch notwendig. Ich empfehle dennoch, wenn man nicht gleich alle Schuhe wegwerfen will, es zumindest vorübergehend mit frischen, regelmäßig gewechselten, Baumwollsocken als kostengünstige Variante zu versuchen, denn SO schnell geht eben das Chrom aus dem Leder durch den Socken, dann doch nicht in die Haut über, vor allem da die Umwandlungsprozesse von Chrom (III) auf Chrom (IV) durch den Schweiss ja auch noch stattfinden müssen. Grundsätzlich ist in der Praxis sowieso festzustellen, dass derartige Kontaktallergien an den Füßen fast ausschließlich dann auftreten, wenn Schuhe zumindest gelegentlich barfuß getragen werden. Die Auslösung einer kontaktallergischen Reaktion auf einen Schuhinhaltsstoff, wenn die Schuhe stets nur mit Strümpfen getragen werden, sind daher allenfalls echte Raritäten.

    Wenn die Füße zudem stark schwitzen und damit die Socken, auch durch regelmäßigen Wechsel, stetig durchfeuchtet wären, könnte man noch als zusätzliche Maßnahme eine Leitungswasserjontophorese durchführen, welche die massiv lästige Hyperhidrosis zudem beseitigen würde.

    Viele Grüße

    Dr. Roland Irion

    • CommentAuthorMaria
    • CommentTimeSep 11th 2012
     

    Hallo Dr. Irion

    ich leide auch auch an einer Kaliumdrichromat Allergie. Was bei mir noch erschwerend dazu kommt, ich leide auch noch unter Hyperhidrose. Bereits im 3. Jahr leide ich an Ausschlägen an Füßen und Händen und vereinzelt an anderen Körperstellen. Im Novemeber wurde dann eine Kaliumdichromatallergie und eine Nickel II-sulfat Allergie festgestellt, beides ++.

    Ich war jetzt mittlerweile bei 5 Hautärzten und letztmalig in der Hautklinik Erlangen, die mir uner anderem Teersalbe und Micanol 1% aufgeschrieben haben. Die Teersalbe trocknet aus. Micanol hol ich heute erst. Ich hab immer wieder starken Juckreiz und kratz mich dann auch Nachts.

    Meine ganzen Schuhe sind aus Leder, da ich nichts anderes tragen wollte wegen den schwitzigen Füssen. In der Klinik haben die gesagt daß ich kein Leder mehr tragen darf.

    Jetzt meine Frage: was ist mit Schuhe aus Kunststoff?? Denn die Schuhe im Internet ohne Kaliumdichromat sind einfach nicht so doll... Vielleicht haben Sie auch irgendwelche Adressen.

    Vielen Dank und viele Grüße