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Allergologie Allergie Forum

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    • CommentAuthorSa Joo
    • CommentTimeJun 8th 2015
     
    Sehr geehrter Dr. Irion, Mein Bezugskind J. hat einen extremen Blähbauch und wurde aus diesem Grund zunächst von einer Heilpraktikerin, dann von einem zugelassenen Homöopathen behandelt. Es wurde ein Priktest gemacht, welcher besagt, dass J. auf sämtliche Pollen allergisch reagiert. Besonders in der Zeit wo Weizen und Roggen blühen soll sie am besten nicht spazieren gehen und auf keinen Fall in die Nähe dieser Felder. Bei einem weiteren Termin erfolgte eine Blutabnahme. Die Ergebnisse waren negativ. Dennoch habe J. eine Weizenunverträglichkeit. Glutenfrei müsse sie sich aber nicht ernähren. Der Arzt sagte, dass J. eine Weizenunverträglichkeit, aber keine Glutenunverträglichkeit hat. Die Erfahrungen haben aber gezeigt, dass Patienten mit einer Weizenunverträglichkeit oft komplett auf Gluten verzichten, da beinah in allen Lebensmitteln Weizen vorkommen. Hat der IgE-Wert etwas mit der Weizenunverträglichkeit zu tun? Ich werde im Internet nicht ganz schlau daraus, weil dort im Zusammenhang mit dem Wert immer von einer Allergie gesprochen wird. Ist es sinniger, wenn J. sich komplett Glutenfrei ernährt? Lieben Gruß, Sa Joo
    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeJun 10th 2015 bearbeitet
     

    (10.6.2015)

    Sie haben leider nicht angegeben, wie alt denn Ihr Bezugskind eigentlich ist bzw. wie lange die Beschwerden schon bestehen. Diese Angaben wären zur Beurteilung der Situation schon ziemlich hilfreich.

    Sollte das Kind ca. 1-2 Jahre alt sein könnte aufgrund der Symptomatik mit dem Blähbauch natürlich schon das Vorliegen einer Zöliakie (Glutensensitive Enteropathie) in Betracht kommen. Der Erkrankungsbeginn ist abhängig davon, wann erstmalig mit Getreide-/Gluten-haltigen Produkten zugefüttert wurde. Problem ist dabei dann zudem, dass diese Erkrankung häufig erst nach Monaten richtig diagnostiziert wird. Die entsprechend mögliche Labordiagnostik habe ich unter dem Artikel "Zöliakie", den Sie in der Datenbank finden können, ja angegeben. Alternativ wäre ein vollständiges Meiden von Glutenhaltigen Lebensmittel über ca. 2-3 Wochen schon einmal sehr sinnvoll, um zu sehen, wie sich die Beschwerden entwickeln. Insbesondere kann damit auch eine nicht Zölikakie- und Weizenallergie-bedingte "Weizensensitivität" ausgeschlossen werden. Eine negative IgE-Diagnostik (vermutlich auf Weizen) hat diesbezüglich jedenfalls keinerlei Wert. Wenn eine Zölikaie jedoch sicher ausgeschlossen werden kann, ist ein Meiden von Gluten natürlich nicht notwendig bzw. unsinnig.

    Sollte das Kind älter als 3-4 Jahre sein halte ich eine Weizenallergie für praktisch vollständig sicher auszuschließen, da diese allergische Erkrankung ab diesem Alter bis auf seltenste Ausnahmefälle eigentlich nicht mehr vorkommt.

    Sollte das Kind also 5-6 Jahre oder älter sein, ist sowohl eine Zöliakie als auch eine Weizenallergie letztlich annähernd sicher auszuschileßen.

    Eine allergische Reaktion auf die Getreide-Pollen liegt natürlich nur dann vor, wenn eine entsprechende Heuschnupfen-Symptomatik in den Sommermonaten besteht (von der Sie jedoch nichts geschrieben haben!). Aufgrund eines positiven Pricktests kann diese Diagnose jedenfalls sicherlich nicht gestellt werden und ein Meiden dieser Pollen, sofern keine klinische Symptomatik besteht ist natürlich vollständig unsinnig und unnötig.

    Beste Grüße

    Dr. Roland Irion