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Allergologie Allergie Forum

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    • CommentAuthorbluepiranja
    • CommentTimeNov 27th 2014 bearbeitet
     
    Hallo Dr. Irion, Bei mir waren bisher noch keine Allergien bekannt, wobei ich auch sagen muß, daß ich bisher mit Hunden nur wenig Kontakt hatte. Und wenn doch, dann meistens draußen. Jetzt hatten wir neulich für 3 Wochen einen Labrador zu Besuch. Ab dem zweiten Tag bemerkte ich ein Kratzen im Hals .Nach wenigen Tagen wurde daraus ein trocker Husten, der immer mehr wurde. Besonderst schlimm war der Husten in der Nähe des Hundes, bei der Arbeit hatte ich zwar auch Husten aber keine solchen Hustenanfälle, wie wenn ich mit dem Hund zusammen war. Nach 3 Wochen brachten wir den Labrador wieder zu seiner Besitzerin und ich putzt gründlich das Haus. Der Husten wurde schnell besser und war auch für 2 Tage ganz weg. Dann kam er aber wieder und vor allem die letzten 2 Tage habe ich das Gefühl, daß es wieder schlimmer wird. So schlimm wie zu den Zeiten, als der Labrador bei uns im Haus war, ist es aber nicht. Wie lange halten sich die Allergene des Hundes in Wohnung und Auto? ( Der Hund ist jetzt seit 2Wochen weg) Oder könnte es sein, daß ich jetzt plötzlich eine Allergie gegen Hausstaub oder Katzen (wir haben Eine) entwickelt habe ? Ich habe noch eine weitere Frage. Wir wollten für unseren Sohn einen Diabetikerwarnhund anschaffen, unsere Hundetrainerin meinte, daß viele Menschen auf Kurzhaarige Hunde reagieren und auf langhaarige nicht. Stimmt das? Oder wäre ein Pudel eine Alternative ? Einen Termin beim Allergologen habe ich erst im Januar. Herzlichen Dank für Ihre Mühe und viele Grüße Clara F.
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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeNov 28th 2014 bearbeitet
     

    (28.11.2014) Ich vermute einmal ganz stark, dass ausschließlicher "Husten" kein allergisches Symptom einer dann wohl beginnenden allergischen Asthma-Erkrankung sein kann. Für dieses Symptom gibt es tatsächlich zahlreiche Diagnosen, überwiegend auf internistischem Fachgebiet, bis hin zum sog. MCS-Syndrom oder auch dem "psychogenen" Husten, die viel eher zutreffen können und auf die ich gar nicht in aller Umfänglichkeit eingehen kann bzw. will.

    Folgende Argumente sprechen jedenfalls gegen eine allergische Genese dieser Symptomatik:

    1. Tatsächliche Allergien gegen Hundeallergene sind in der Praxis äußerst selten zu beobachten, trotzdem eigentlich "offzielle" Zahlen in der Literatur eigentlich dagegen sprechen. Grund dafür ist für mich ist ganz eindeutig, dass es sich bei den Hundeallergenen durchweg um schwache Allergene handelt, im Gegensatz z.B. zu den Allergenen von Katzen oder Pferden. Und es ergibt für mich so gar kein Grund, wenn sich bisher bei Ihnen, trotzdem im Besitz einer Katze, diese Allergie oder auch mehrere andere, gegen wesenlich potentere Allergene, noch doch viel eher manifestiert hätten, als eben eine Hundeallergie.

    2. Alleiniges Symptom einer Allergie gegen inhalative Allergene kann eigentlich niemals "bloßer" Husten sein.  Eine derartige allergische Reaktion würde sich letztlich zunächst immer mit einer entsprechenden Augen- und Nasensymptomatik äußern, wie beim ganz "normalen" Heuschnupfen ebenfalls. Es gibt für mich somit keinen Grund, dass letztlich bereits ein Etagenwechsel auf Bronichen oder Lunge vollzogen worden wäre, ohne Beteiligung der viel häufiger entsprechend relevanten Konjunktiven oder der Nasenschleimhaut.

    3. Husten ist für mich ein Leitsymptom, wenn es um allergische Erkrankungen geht, allenfalls bei der "exogen allergischen Alveolitis" (siehe. ggf. dort). Hierbei wären jedoch auch weitere Symptome zu beobachten und insbesondere dann auch ganz andere Allergene wirksam.

    4. Ubiquitär vorkommende Hundeallergene, z.B. im Hausstaub, wie dies bei Katzenallergenen bekannt und beschrieben ist, wäre absolut unwahrscheinlich. Eine entsprechend allergische Symptomatik wäre also ausschließlich beim ganz direkten Umfang sowie auch einer entsprechende Freisetzung der Allergene zu beobachten. Außer natürlich, es besteht eine weit fortgeschrittene und damit auch entsprechende starke Sensibilisierung, dass bereits kleinste Allegenmengen ausreichen würden, eine klinische Symptomatik zu provozieren; dies kann jedoch auf Grund der Kürze der Entwicklung der Beschwerdeproblematik bei Ihnen sicherlich (noch) nicht der Fall sein.

    Es gibt zudem mittlerweile mehrere Literaturhinweise, die meine eigene Beobachtung und Empfehlung bestätigten, dass es gerade Hunde sind, allergische Erkrankungen zu verhindern helfen, da sich das Immunsystem damit auf eine wesentlich harmlosere Immunantwort "umstimulieren" kann, als dies bei ganz potenten Allergenen und deren klinischen Manifestionen dann tatächlich der Fall ist. Ich habe dies ja auch hier im Forum schon mehrfach geschrieben, dass ich - sollte eine allergische Diathese - in der Vor- oder Familiengeschichte bekannt sein, immer von einer Katzenhaltung abrate und viel mehr immer einen Hund empfehle.

    Beste Grüße

    Dr. Roland Irion