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Allergologie Allergie Forum

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    • CommentAuthorpetra2308
    • CommentTimeMay 4th 2014
     

    Guten Tag Herr Dr. Irion

    ich bin gerade ziemlich verzweifelt und hoffe auf Ihre Hilfe. Mein Mann und ich möchten uns gern zwei Katzen anschaffen. Als langjährige Allergikerin gegen Gräser-, Roggenpollen etc. habe ich bei meinem Hautarzt vorab einen Allergietest gemacht, um eine Katzenallergie auszuschließen.

    Er machte einen differenzierten Bluttest, bei dem mäßig ausgeprägte Allergien (Klasse 2 - 3) gegen Erle 3,22 kU/l, Birke 0,82 kU/l, Hasel 3,9 kU/l, Lieschgras 17,1 kU/l und Roggen 10,4 kU/l bestätigt wurden. Gegen Beifuss, DP, PF sowie Hunde und Katzen konnten keine Allergien diagnostiziert werden (jeweils 0 kU/l). Das t IgE insgesamt betrug 16,4 kU/l

    Freudig besuchten wir nun heute einen Katzenzüchter. Nach dem Kuscheln der Katzen rieb ich mir die Augen mit dem Effekt, dass diese nach einigen Minuten vollkommen zugeschwollen waren, juckten und tränten - also typische Allergieanzeichen auftauchten. Auch nach mehreren Stunden und Nutzung von entsprechenden Augentropfen sind die Symptome nicht besser.

    Nun meine Fragen dazu:

    1. Kann ich eine Katzenallergie trotz negativem Bluttest haben?
    2. Gibt es bei Katzen nur Allergien gegen den Eiweißstoff in deren Speichel (was ja bei einem Allergietest abgeprüft wird) oder auch gegen deren Haare o.ä., was meine Reaktion erklären könnte?
    3. Die Züchterin erwähnte, dass die Katzen zwar keine Freigänger sind, aber sich teilweise auf dem Balkon aufhalten. Sie vermutete, dass sich in dem Fell vielleicht andere "Frühblüherpollen" festsetzen, gegen die ich allergisch sein könnte, oder auch gegen das Katzenstreu in den Katzentoiletten. Halten Sie dies für realistisch?
    4. Was kann ich tun? Wir hätten so gern Katzen...

    Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. Herzlichen Dank und einen schönen Sonntag
    Petra

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeNov 1st 2014 bearbeitet
     

    Entscheidend für die Diagnosestellung einer "Allergie" bei einer ganz eindeutigen klinischen Reaktion, wie Sie diese beschreiben, ist stets immer die tatsächliche Realität, die insbesondere nicht durch eine häufig genug äußerst unsinnige diagnostische Maßnahme verändert werden kann. Dass Allergietestungen häufig genug keine ausreichende Sensivität besitzen oder anderweitig unzuverlässig sind, habe ich ja hier schon mehrfach geschrieben und man dann mit falsch-positiven und falsch-negativen Reaktionen rein gar nichts anfangen kann.

    Der direkte Kontakt mit der jeweiligen Katze und die entsprechende klinische Reaktion mit dem Augentränen, -jucken und -schwellung belegt ganz eindeutig die Diagnose. Dies auf andere Ursachen zurückführen zu wollen, wie etwas eine gewisse Pollenbelastung des Katzenfells, wie sie dies ja auch schon selbst angemerkt haben, ist allenfalls von theoretischer Natur und in der Praxis sicherlich nicht relevant.

    Bei einer derartig eindeutigen "Katzen-Allergie", Wie Sie diese hier beschreiben, kann eigentlich nur das entsprechende Allergen gemieden werden. Und auch das habe ich schon mehrfach geschrieben, bei entsprechender allergischer Veranlagung, die ja bei Ihnen ganz offensichtlich besteht, rate ich grundsätzlich immer vom Halten von Katzen in Wohnungen hab, da - wenn die Allergie dann tatsächlich manifest werden sollte, wenn dies natürlich nicht schon bereits der Fall ist - man letztlich beinahe schon umziehen müsste, da man gerade die Katzenallergene niemals wieder komplett wird beseitigen können.

    Theoretisch möglich wäre allenfalls noch eine Hyposensibilisierung gegen die Katzen-Allergene. In der Praxis würde ich diese jedoch nur bei entsprechender Notwendigkeit durchführen, wenn z.B. die berufliche Existenz an einem gewissen Kontakt hängen würde oder bei massiver Sensibilisierung, da bei ubiquitärem Vorkommen dieser Allergene auch ohne direkten Tierkontakt entsprechende Beschwerden auftreten können.

    Bei der von Ihnen beschriebenen "allergischen" Vorgeschichte rate ich in jedem Falle ganz dringend vom Halten von Katzen ab.

    Beste Grüße

    Dr. Roland Irion

  1.  
    Hallo Herr Dr. Irion, ich habe das gleiche Problem wie Petra: Negativer Prick- und Bluttest, aber immer wenn ich einmal im Jahr auf eine Katze in einer Wohnung treffe, kriege ich ein ganz schlimmes Kratzen im Hals und fühle mich mies. Am nächsten Tag ist es wieder weg (wenn ich die Wohnung verlassen habe). Ansonsten habe ich keinerlei Allergien oder Unverträglichkeiten und bin eigentlich immer gesund. Nun muss ich dringend die WG wechseln und habe zwei tolle Zimmer mit eigenem Bad, die aber von einer Wohnung abgehen, in der zwei Katzen leben. Diese kommen nicht in mein Zimmer und nur selten in den Flur - aber die Allergene werden da ja trotzdem sein. Und zum Bad muss ich den Flur auch einmal durchqueren. Als ich im Katzenbereich der Vermieterin saß, bekam ich gleich wieder schlimmstes Halskratzen und habe mich bis zum nächsten Tag schlecht gefühlt. Nun meine Frage: Ich brauche die Wohnung nur übergangsweise für 3-6 Monate. Können wir mich in der Zeit irgendwie mit Medikamenten von der Qual befreien? Welche kämen in Frage? Mein Termin bei einem Allergologen ist erst in 3 Wochen. Oder kann ich das mit der Wohnung vergessen? Das wäre wirklich furchtbar.