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- CommentAuthorFataMorgana
- CommentTimeJan 16th 2011
Hallo
Mir wurde im Februar10 ein Schrittmacher implantiert und 2 Tage später die Reizleitung vom Sinusknoten zum AV-Knoten durchtrennt. Dies, nachdem 3 Pulmonalvenenablationen und Medikamente mein Vorhofflimmern nicht lindern konnten. Nachdem ich nach 14 Tagen nach der Implantation den linken Arm (=Implantationsseite...Schrittmacher ist unmittelbar unter der Haut eingessetzt worden) wieder mehr bewegen durfte, musste ich feststellen, dass es mir Schmerzen bereitet. Die Schmerzen kann man am ehestens als Lähmung oder ein Kramfen beschreiben. Eine Zeit lang hatte ich auch noch ein ziemliches Kribbeln im Kleinen- und Rindfinger der betreffenden Hand. Dieses hat sich mittlerweile wieder abgeschwächt (oder aber ich habe mich daran gewöhnt, dass ich es nicht mehr merke). Ich habe sichtbar eine Rötung am linken Unterarm von der Grösse ca 10x10 cm. Das Handgelenk ist auffallend hell, der rest der Hand normalfarbig. Ich trage keine Uhr, aber es sieht aus, wie wenn mein Unterarm Sonne erwischt hat und die Haut "unter der Uhr" normal hell sei. Mein Puls ist auffallenderweise seit der Implantation am Handgelenk links nicht mehr tastbar. Nur noch mit US auffindbar (was davor eindeutig anders war!). Am linken Oberarm in der Höhe der Impfnarbe aus Kindertagen hat sich eine kleine rote Stelle manifestiert. Es sei laut Aerzten ein geplatztes Aederchen. Dieses Aederchen variiert in der Grösse und vor allem in der Farbe sehr stark. Es kann leicht rot bis dunkelviolett werden, von einem roten Punkt bis zu einem Halbkreis in Form von fingerabdruckgrossen Punkten. Wenn ich darauf drücke, dann tut mir das weh.
Nun wurden CT gemacht, US, MRI, angiologisch mehrfach untersucht, nichts. Der behandelnde Chirurg sagt, das ganze sei psychisch (wogegen ich mich wehre). Fakt ist, der Schrittmacher ist sehr nahe der Achsel implantiert, d.h. wenn ich den Arm hochhebe, steht 'das gute Stück' ziemlich heraus. Damit könnte ich leben, aber diese Lähmungsgefühle (oder Krampfgefühle) belasten mich sehr. Kraftmässig sei ich nicht eingeschränkt, jedoch kann ich mich auf den Arm nicht mehr wirklich verlassen. Das einzigste, was ich tun kann, wenns sehr deftig ist, ist den Arm hängen lassen und warten.
In einem anderen Forum wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass es allenfalls eine Allergie auf den Schrittmacher sein könnte. Mein Schrittmacher ist ein Medtronic EMDR01 MRI. Kontakt mit der Haut von Titan, Polyurethan und Silikongummi.
Weiss mir jemand einen Rat?
Freundliche Grüsse
FataMorgana
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- CommentTimeJan 16th 2011 bearbeitet
Erytheme im Schrittmacherbereich sind bekannt und beschrieben, Ursachen dafür jedoch letztlich unbekannt.
http://www.alles-zur-allergologie.de/Allergologie/Artikel/4272/Schrittmacher/Silikon.html
Beschwerden im Sinne von Nervenstörungen, die Sie ebenfalls beschreiben, können intraoperativ oder ggf. auch durch die Lage des Schrittmacher selbst verursacht werden. Natürlich wird kein Chirurg, und ich möchte damit ganz bestimmt niemandem etwas unterstellen, eine intraoperative Komplikation zunächst einmal gerne zugeben. Auf eine dann allergologische Klärung hinzuweisen, wie ich dies schon mehrfach erlebt habe, ist letztlich jedoch eher als wenig hilfreich zu beurteilen.
Sämtliche Materialen, die Sie für Ihren Schrittmacher anführen, wie Titan, Polyurethan und Silikon sind äußest hypoallergen, obwohl natürlich, theoretisch zumindest, die Auslösung einer Kontaktallergie immer möglich ist. Entscheidender Fakt ist jedoch, dass die Entstehung einer derartigen allergischen Typ IV Reaktion vom Spättyp Zeit benötigt, das bedeutet Monate oder gar Jahre, wie z.B. die Auslösung einer Nickelallergie nach durchschnittlich ca. 5 Jahren nach Tragen eines entprechenden Ohrrings zu erwarten ist. Beschwerden, die im zeitlichen Zusammenhang unmittelbar nach einer derartigen Operation stehen, können daher in keinem Fall eine allergologische Ursache haben!
Viele Grüße
Dr. Roland Irion
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- CommentAuthorFataMorgana
- CommentTimeJan 17th 2011
Guten Tag Herr Dr. Irion
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Verstehe ich Sie richtig, dass man in diesem Fall gar nichts tun kann? Weder Therapie noch andere Möglichkeiten?
Freundliche Grüsse
Fata Morgana
P.S.: Wenn Sie grad Nickelallergie ansprechen: Meine Erfahrung diesbezüglich war immer eine innerhalb 12h klar sichtbare Reaktion auf Nickelschmuck in Form von Pusteln, verbunden mit heftigem Juckreiz.
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- CommentTimeJan 17th 2011 bearbeitet
Bei einer unklaren Beschwerdesymptomatik unter der Sie sehr leiden, würde ich so auf die Ferne vermuten, dass man den Schrittmacher entfernen und an eine andere Stelle plazieren können müsste.
Bei der angesprochenen Nickelallergie lag eine entsprechende Sensibilisierung dann schon vor, was ja gerade bei Nickel sehr häufig ist. Nicht jedoch bei Titan etc., wo ich ja Sensibilisierungen grundsätzlich ausschließen kann, da dieses Metall keine allergisierenden Jonen bilden kann
http://www.alles-zur-allergologie.de/Allergologie/Artikel/4341/Titan/Titan.html
Und wenn schon dann allenfalls nach Monaten oder Jahren, sofern natürlich nicht eine Titan-Sensibilisierung schon vorliegt, was jedoch aus den dargestellten Gründen eigentlich unmöglich ist, außer Sie hätten schon einmal Beschwerden nach einer Titan-Prothese gehabt oder ähnliches.
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- CommentAuthorFataMorgana
- CommentTimeJan 17th 2011
Guten Tag Herr Dr. Irion
Vielen Dank für die schnelle Anwort.
Der Chirurg, welcher sämtliche Ablationen gemacht hat, hat anlässlich einer Kontrolle diesbezüglich gemeint es sei psychisch und "ich müsse aufpassen, dass ich vor lauter Panikvorstellungen nicht noch im Rollstuhl landen würde....sei alles schon dagewesen". Eine andere Erklärung hatte er nicht für die Rötung und das lähmende Gefühl.
Von daher habe ich wohl keine Chance eine Umplatzierung des Schrittmachers wünschen zu können.
Was Titan angeht: Ich habe seit 1991 Zahnimplantate....eines davon musste 2006 "schon" entfernt werden. Wirkliche Reaktionen darauf habe ich aber nicht bemerkt. Es gibt allerdings auch Biomediziner, welche gesagt haben, dass mein Vorhoffflimmern "eindeutig" vom Titan (Zahnimplantate 1991. Herzproblematik erstmals erkannt 2000) kommen würde. Ich habe seither immer noch 2 der 3 im 1991 gesetzen Implantate drinnen und in den letzten 3 Jahren kamen noch 2 auf der anderen Seite dazu. Auch da keine sichtbare/spürbare Reaktionen.
Mit freundlichen Grüssen
FataMorgana
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- CommentTimeJan 17th 2011 bearbeitet
Eben das meinte ich, derartige Informationen sind schon sehr wichtig und ich gehe davon aus, dass diese bereits erwähnt sind oder eben nicht!
Das Problem bei Titan ist, dass ich keine Möglichkeit sehe, eine (sinnvolle!) allergologische Diagnostik durchzuführen. Daher sind die anamnestischen Angaben sehr wichtig und wie in Ihrem Falle hielte ich es daher für gar nicht so sicher ausgeschlossen (wie gesagt jedoch eine allenfalls sehr seltene Ausnahme), dass eine Titanallergie vorliegt. Ich hoffe, Sie haben dies vor der Schrittmacherimplantation bzw. bei dessen Materialauswahl auch so entsprechend dargestellt.
Auf die Psycho-Schiene würde ich mich in Ihrem Fall jedoch nicht abschieben lassen, da die Beschwerdesymptomatik ziemlich objektivierbar ist. Es kann dann eben nur sein, dass Sie den Eingriff selbst bezahlen müssen...
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- CommentAuthorFataMorgana
- CommentTimeJan 17th 2011
Guten Tag Herr Dr. Irion
Ich weiss nicht mehr, ob der Chirurg das weiss wegen meinen Zahnimplantaten...ich hatte einfach zuviele Arzttermine, stationäre Eingriffe, REHAs die vergangenen 7 Jahre seit meinem Hirnschlag. Beim einen Arzt erwähne ich etwas doppelt, beim anderen gehts ev. dafür unter. Mit solchen Mankos muss ich leben, irgendwie.
Eine Umplatzierung kann ich mir selber nicht leisten...der Eingriff kostete etwa 26.000 CHF
Bei der Wahl des Schrittmachers hatte ich keinen Einfluss, der wurde mir eingeplanzt und mangels Gegenargumenten/Vergleichsmöglichkeiten auch stillschweigend von mir akzeptiert.
Ich danke Ihnen sehr für Ihre Zeit
Freundliche Grüsse
FataMorgana
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- CommentAuthorFataMorgana
- CommentTimeFeb 22nd 2011
Guten Abend Herr Dr. Irion
Mittlerweile weiss man, warum ich Schmerzen habe. Nachdem ich letzten Freitag praktisch am Durchdrehen war vor Schmerzen, wurde mein 2. Hausarzt aktiv und hat sogar seine ehemaligen Arbeitskollegen in Berlin wegen meiner Geschichte kontaktiert und nach Lösungsvorschlägen gesucht. Einer davon habe jedenfalls eine Phlebographie (oder so ähnlich) vorgeschlagen. Wurde gleichentags noch gemacht. Nun, es wurde in unmittelbarer Nähe vom Schrittmacher ein Thrombus gesichtet :-(
Der wird nun kommende Woche rausgeschnitten.
Nachdem ich Sie auch Zeit gekostet habe mit meinen paar Fragen, dachte ich ich informiere Sie kurz.
Freundliche Grüsse
FataMorgana
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- CommentTimeFeb 23rd 2011
Ungewöhnlich nur, dass eine Phlebothrombose durch die ganze Diagnostik, die Sie oben beschrieben hatten, nicht entdeckt wurde. Als Ursache ist eigentlich dann nur ein Lagerungsschaden bei der Op anzunehmen, da es sonst kaum vorstellbar ist, wie es durch einen relativ kleinen operativen Eingriff zu einer Stase des Blutes kommten konnte!
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