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Allergologie Allergie Forum

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    • CommentAuthorMaren
    • CommentTimeJan 10th 2011
     

    Sehr geehrter Herr Dr. Irion,

    dies ist wirklich ein beeindruckendes Forum, was Sie hier erschaffen haben.

    Mich würde sehr interessieren wie man eine Allergie auf Antibiotika für den Patienten am angenehmsten austestet. Sind hier Pricktests, Lymphozytentransformationstests, Bluttests möglich, oder direkte Provokationstests (orale Einnahme) notwendig? 

    Wie findet man am Besten ein Antibiotika heraus, was im Notfall verträglich sein könnte?

     Ich selbst habe allergisch reagiert auf Penicilin mit Hautausschlag (Masern ähnlich) und auf diverse Antibiotika wie Avalox,Erythromecin, Clindamycin, Clarythromycin meist mit einer Spätreaktion.

    (3 -5 Stunden später mit allen möglichen sehr unangenehmen Symptomen wie Hautjucken, Broncheinkribbeln auf beiden Seiten, komischer Geschmack im Mund, Muskel-Gelenkschmerzen, Zittern, Müdigkeit, geschwollene Hand, brennende Augen, Unruhe, Übelkeit, Pulsrasen uvm...).

    Über eine Antwort wäre ich sehr erfreut

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Maren

     

     

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeJan 16th 2011 bearbeitet
     

    Die Art der jeweiligen diagnostischen Maßnahme ist von der allergischen Reaktion auf das jeweilige Antibiotikum abhängig.

    Bei Penicillin würde ich daher z.B. immer (zunächst) an eine Intoleranzreaktion denken, insbesondere bei Amoxicillin oder Ampicillin im Rahmen eines viralen Infektes ist hier immer mit einer entsprechenden Hautreaktion zu rechnen, die jedoch bei einer erneuten Einnahme nicht mehr zu erwarten ist, außer natürlich man behandelt erneut die falsche Erkrankung und beachtet nicht die entsprechenden Hinweise im Bypack-Zettel, wo eine Virusinfektion ausdrücklich als Kontraindikation aufgeführt ist. Eine allergologische Abklärung könnte zwar z.B. mit einem Epikutantest erfolgen oder ggf. auch Lymphozyten-Transformationstest, nur ist der Aussagewert dieses Ergebnisses äußerst gering. Sollte jedoch der Einsatz eines Penicillinpräparates erforderlich sein und z.B. eine Exanthem-Reaktion vorgelegen haben, die im Rahmen einer Typ IV-Allergie möglich ist, würde in den allermeisten Fällen nur eben wieder ein Exanthem auftreten und es würde reichen, dann das Präparat abzusetzen, sollte dieses tatsächlich noch einmal auftreten.

    Anders wäre es, wenn eine anaphylaktische Soforttypreaktion nach Penicillineinnahme vorgelegen hat bzw. diese nicht sicher auszuschließen ist. Dann würde ich die Penicilline und auch Celphalosporine der 1. und 2. Generation dauerhaft sperren. Welche Aussage sollte dann eine weitere Abklärung auch bringen, die ja auch nur wieder eine Momentaufnahme darstellt? Auch bei unauffälliger Provokationstestung würde ich daher immer der Anamnese, die natürlich von einem Fachmann erhoben worden sein muss, den Vorzug geben.

    Die sonstigen Reaktionen, die bei Ihnen offensichtlich im Rahmen von Antibiotika-Einnahmen aufgetreten sind, halte ich für "normale" Nebenwirkungsreaktionen, die auch keiner allergologischen Abklärung bedürfen.

    Entscheidend ist für mich daher immer die Erhebung einer exakten Anamnese, mit allen Details bez. Einnahmedauer, genauer Reaktion, an welchem Tag aufgetreten etc. - In den allermeisten Fällen (eigentlich fast allen) kann ich dann eine ziemlich genaue Prognose abgeben, wie künftig verfahren werden kann, sollte ein Medikament aus eine bestimmten Gruppe benötigt werden. Stationäre Provokationstestungen als der Goldstandard einer allergologischen Diagnostik sind daher für mich nur in äußerst seltenen Fällen notwendig.  

    Viele Grüße

    Dr. Roland Irion

    • CommentAuthorApfelbaum
    • CommentTimeFeb 1st 2011
     

    Sehr geehrter Herr Dr. Irion,

     

          auch ich danke Ihnen sehr für dieses Forum!

    Folgendes ist mein Problem:

    Schon als Kind reagierte ich mit extremen Hausausschlägen auf Cotrim und ein Cephalosporinpräparat

    Penicillin und Ciprobay habe ich hingegen lange sehr gut vertragen.

    Bei den letzen Einnahme des jeweiligen Medikaments habe ich allerdings mit heftgigen Gesichtsschwellungen, Benommenheit, Schwindel und Herz- und Pulsrasen reagiert, so dass man von einem Schock sprach und ich notfallbehandelt wurde, mit Fenistil und Predni intravenös.

    Da ich beide Medikamente bisher sehr gut vertragen hatte, kann ich mir nicht vorstellen, dass man Antibiotika zuverlässig testen kann. 

    Meine Heilpraktikerin hat im Labor einen Bluttest zur Testund von Antibiose machen lassen. Alle Medikamente auf die ich bedrohlich reagierte sind demnach angeblich problemlos.

    Ich zweifele nach meinen Erfahrungen am eigenen Leib SEHR an diesen Ergebnissn.

    Haben Sie einen Rat für mich?

    vielen Dank und viele Grüße,

    Eva

     

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeFeb 3rd 2011 bearbeitet
     

    Ungewöhnlich, dass Sie offensichtlich innerhalb relativ kurzer Zeit auf zwei vollständig verschiedene Antibiotika (Penicillin, Ciprobay) mit einer anaphylaktischen Reaktion reagiert haben. Zum besseren Verständnis würde ich gerne wissen, wegen welchen Erkrankungen Sie derartig behandelt wurden und nach welchem Einnahmezeitraum die dargestellten Reaktionen aufgetreten sind. Daneben wäre noch interessant, ob sie gleichzeitig weitere Medikamente eingenommen haben, z.B. Magenmedikamente sowie an welchen Erkrankungen/Beschwerden Sie grundsätzlich leiden.

    • CommentAuthorApfelbaum
    • CommentTimeFeb 8th 2011
     

    Sehr geehrter Herr Dr. Irion,

         vielen Dank für Ihre Antwort.

    Ich wurde beide Male wegen eines Harnwegsinfekts behandelt. Beim Penicillin traten die Probleme nach der 3. Tablette massiv auf, beim Ciprobay schon nach einer Stunde nach Einnahme.

    Weiter Medikamente nehme ich nicht ein. Ich habe einen IgE Wert von über 3000 und sehr viele Allergien, sowie Probleme mit Gesichtsschwellungen unklarer Genese. Ein vollkommen schwellungsfreies Gesicht habe ich kaum noch.

    Haben Sie dazu eine Idee?

    vielen Dank und viele Grüße,

    Eva

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeFeb 8th 2011
     

    Auf Grund des komplexen Krankheitsbildes, das ganz offensichtlich bei Ihnen vorliegt, kann es dann schon ohne entsprechende "Vorbereitung" zu schweren Komplikationen bei einer Antibiotikagabe kommen, die über eine "normale" allergische Reaktion hinausgeht. Hier wäre z.B. die Einnahme eines chinesischen Tees über einige Zeit zuvor sinnvoll. Daneben sollte aber auch nach  der Ursache Ihrer gesundheitlichen Störungen gesucht werden insbesondere nach Infektionserregern wie pathogene Hefen oder Helicobacter pylori, bei einer Gesichtsschwellung kann auch an die Folge einer Borreliose gedacht werden.  

    • CommentAuthorApfelbaum
    • CommentTimeFeb 12th 2011
     

    herzlichen Dank für Ihre Antwort!

    ja, ich werde auf jeden Fall weiter forschen.

    meinen Sie einen bestimmten chinesischen Tee?

     

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeFeb 12th 2011
     

    Das hängt von der entsprechenden (Stoffwechsel-) störung ab. Ich arbeite hier eng mit einer Praxis für traditionelle chinesische Medizin zusammen.

    http://www.mzw-berlin.de/fachrichtungen/

    • CommentAuthorApfelbaum
    • CommentTimeFeb 13th 2011
     

    Ich habe schon ein paar Wochen in der TCM Klinik in Kötzring verbracht.

    Aus Kostengründen bin ich nun auf die chinsischen Heilpilze von Hawlik umgestiegen, die ich auch sehr gut finde.

    Akupunktur hilft bei mir nur, wenn ich sehr viel Ruhe habe, was meist leider nicht der Fall ist.

    Vielen Dank für den Link. Ein sehr guter Akupunkteur aus Kötzting ist nach Berlin gegangen.

    Wenn mir sein Name wieder einfällt, sage ich Ihnen Bescheid.

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeFeb 13th 2011
     

    Die chinesische Medizin ist auch nur ein Baustein in einem Gesamtkonzept. Wichtig ist dabei insbesondere auch die Suche nach Infektionserregern im Magen-Darm-Bereich, die auch die heftige Reaktion auf die Antibiotika erklären, denn z.B. pathogene Hefen können das immunologische Geschehen im Darm wesentlich stören und sowohl die IgA-Abwehr als auch die Resorption von potenten Allergenen beeinflussen. Dies ist insbesondere von Bedeutung, da die chinesische Medizin nicht in der Lage ist diese Infektionserreger adäquat zu bekämpfen bzw. zu behandeln. Zudem spielt als weitere Säule der Therapie die Ernährungsmedizin eine wesentliche Rolle. Die Akupunktur besitzt dabei allenfalls äußerst untergeordnete Wertigkeit und Bedeutung.

    • CommentAuthorApfelbaum
    • CommentTimeFeb 13th 2011
     

    Sehr geehrter Herr Dr. Irion,

               ich danke Ihnen wirklich sehr herzlich für Ihren Rat!

    Wie kann man die Infektionserreger und pathogene Hefen in Magen und Darm feststellen? Und wenn sie festgestellt sind, wie diese bekämpfen?

    Man stellte bei mir bereits Stoffwechselstörungen bei der Verarbeitung von Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten fest. Sowie eine kaum noch existende Darmflora. Gibt es da einen Zusammenhang?

    Ich nehme nun regacan und Enterobact ein. Außerdem ein homöopathisches Kompositum, das auf Entzündungen der Schleimhäute wirkenn soll ...

     

     

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeFeb 14th 2011 bearbeitet
     

    Die mikrobiologische Diagnostik von Infektionserregern ist einer der Tätigkeitsschwerpunkte in unserem hauseigenen Laber, die Therapie erfolgt mittels Antimykotikum bzw. Antibiotikum. Kein Problem wäre dann die Behandlung der pathogenen Hefen mit Amphothericin B, Voraussetzung einer Antibiose ist jedoch ein optimaler Zustand des Darmes, der mittels optiminerter Ernährungsmedizin und chinesischer Medizin erst hergestellt werden muss. Bei Interesse kann ich Ihnen entsprechende Materialien zur Probengewinnung zukommen lassen:

    http://www.mzw-berlin.de/kontakt/

     

    • CommentAuthorApfelbaum
    • CommentTimeFeb 14th 2011
     

    Sehr geehrter Herr Dr. Irion,

        vielen Dank, grundsätzlich bin ich an einer Diagnostik in Bezug auf Infektionserreger interessiert.

    Allerdings, sollte man diese feststellen, sind sowohl meine kaum noch nachweisbare Darmflora und die extremen Antibiotikaallergien für die Behandlung wohl kontraindikativ bzw. umgekehrt.

    Da mein Ausgangsproblem die Antibiotikaallergien sind, beißt sich hier die Katze vermutlich in den Schwanz, oder?

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeFeb 14th 2011 bearbeitet
     

    Ich hatte dies eben schon angemerkt, die Behandlung von z.B. Candida albicans mit Amphothericin B ist unproblematisch, da dieses bei oraler Gabe praktisch nicht resorbiert wird und somit auch keine systemischen Nebenwirkungen macht. Sollte z.B. Helicobacter pylori nachgewiesen werden, bedarf es vor einer entsprechenden Antibiose natürlich einer Vorbehandlung mit Optimierung der Ernährung, Einnahme eines adäquaten Probiotikums sowie chinesischer Medizin.

    • CommentAuthorApfelbaum
    • CommentTimeFeb 14th 2011
     

    vielen Dank, da klingt plausibel.

    Wäre es denn möglich, dass ich Ihnen Proben für Ihr Labor schicke?

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeFeb 15th 2011 bearbeitet
     

    Sie können gerne telefonisch oder per Mail Kontakt mit uns aufnehmen. Sie bekommen anschließend den Zugangscode für die 19seitige online-Anamnese und auch Probengefäße bzw. Abstrichröhrchen zugeschickt. Dann benötigen wir noch ein Zungenfoto für die chinesische Diagnostik bzw. Therapie und schon kann es losgehen...

    Das Programm ohne persönliche Vorstellung in Berlin würde dann den Leistungen des N-Check-S entsprechen:

    http://www.normamed.com/?id=231

    • CommentAuthorApfelbaum
    • CommentTimeFeb 15th 2011
     

    Sehr geehrter Herr Dr. Irion,

          da ich ja schon einige Dinge abgeklärt habe, muss ich noch einmal fragen, wie sich Ihre Diagnostik von den bereits stattgefundenen unterscheidet.

    Hier die Dinge, die bereits gemacht wurden:

    - ausführliche TCM Anamnese

    - Blutallergietest auf Antibiotika (hierzu nochmals die Frage: ist er in irgendeiner Weise aussagekräftig? s.o.)

    - Feststellung von Stoffwechselstörungen (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate)

    - Feststellung von kaum noch vorhandener Darmflora und Mangel an Lactobazillen und Enterokokken (hierzu die Frage: Macht die Einnahme von Enterobact Sinn? Oder gibt es ein besseres Präparat? Der Enterokokkenspiegel war nur sehr gering zu niedrig, der der Lactobazillen sehr stark. Ist es da nicht besser, nur Lactobazillen einzunehmen? Kann die Einnahme von Enterobact schaden?  z.B. zu viele Enterokokken einbringen?? )

    - Feststellung eines IgE Wertes von über 3000.

    Wo würden Ihre Tests ansetzen und welche bräuchte ich?

     

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeFeb 15th 2011
     

    Als Minimalprogramm, wenn Sie nicht nach Berlin kommen können,

    http://www.normamed.com/?id=231