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Allergologie Allergie Forum

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    • CommentAuthorfuexi77
    • CommentTimeOct 16th 2010
     

    Sehr geehrter Herr Dr. Irion,

    ich hoffe, daß Sie mir bei meinen Fragen zu unserer inzwischen 1 jährigen Tochter weiterhelfen können:

    Von Geburt an wurde meine Tochter voll gestillt, was sie immer gut vertragen hat. Mit Beikoststart mit 5 Monaten begann Verstopfung, die sich trotz Milchzucker- bzw. Apfelsaftgabe nicht gelegt hat. 

    Obstbrei hat sie gut vertragen und auch gerne gegessen, alle anderen Breigaben hat Sie aber von Anfang an verweigert genau wie jegliche Milchnahrung aus dem Fläschchen. Ich habe natürlich weitergestillt, wollte aber aufgrund Ihres Alters auch nach und nach auf feste Kost umstellen. Milchbreie hat sie nie akzeptiert, weder mit Pre-, Folge- oder Vollmilch.

    Zusätzlich leidet sie an sehr empfindlicher Haut, vor allem in der Hals- und Oberschenkelgegend. Meine Beobachtung ist nun, daß Ihre Ausschläge (rot und juckend) verschwinden, wenn Sie keine Milch (außer Muttermilch) zu sich nimmt, aber nun wieder auftreten, weil ich aufgrund der zurückgehenden Muttermilchmenge versuche auf andere Milch umzustellen. Sie probiert jegliche Milch, verweigert aber nach den ersten Tropfen und wehrt sich mit aller Kraft dagegen.

    Abends und in der Nacht stille ich noch, da aber kaum noch Milch kommt, kommt sie nun auch wieder beinahe stündlich, was mich sehr schafft. Tagsüber isst sie am Tisch mit, wobei sie aber hauptsächlich deftige Speisen zu sich nimmt, also hauptsächlich Wurst und Fleisch oder auch Kartoffeln und Nudeln, allerdings alles nur in kleinen Mengen. Sie entwickelt sich normal, 75cm groß bei 10 kg.

    Ich bin besorgt, weil ich der Meinung bin daß Sie auch die Nähstoffe aus der Milch benötigt und weiß mir nicht mehr zu helfen, als Sie nach Ihrer Meinung dazu sowie zum Einsatz von Spezialnahrung (Neocate) zu befragen.

    Mein Kinderarzt (Kinderarzt und Allergologe) ist der Meinung, daß es sich nicht um eine Nahrungsmittelallergie handelt, daher wurde auch kein Allergietest durchgeführt. Meine Beobachtungen sprechen aber dagegen.

    Desweiteren ist sie sehr anfällig an Erkrankungen der oberen Atemwege, bei meiner Recherche im Internet ist mir dies als weiteres Symptom einer Milcheiweßallergie aufgefallen.

    Ich freue mich sehr über Ihre Antwort

    Freundliche Grüße

    J.Neumann

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeOct 20th 2010 bearbeitet
     

    Ich würde mich an Ihrer Stelle gar nicht so sehr auf die Diagnose einer Kuhmilchallergie versteifen. Da es sich bei der Kuhmilch um ein sehr potentes Allergen handelt, das bekanntermaßen bis zum 3. bis 4. Lebensjahr häufig Unverträglichkeitsreaktionen verursachen kann, wäre es grundsätzlich schon zu überlegen, dieses Nahrungsmittel entsprechend zu meiden oder zu ersetzen; insbesondere wenn eine atopische Diathese in der Familie bekannt ist oder wenn bereits Hautreaktionen aufgetreten sind.

    Es gibt dann zwei Möglickkeiten die Kuhmilch zu ersetzen, entweder mit einem extensiv hydrolysierten Produkt wie dem Alfaré oder dem Pregnomin HA oder ggf. im fortgeschrittenen Fall auch mit dem Neocate oder das im Wachstum notwendige Calcium durch andere Nahrungsmittel auszugleichen, wie z.B. mit einem Calcium-reichen Mineralwasser oder anderen Calcium-Quellen wie insbesondere Brokkoli, Spinal oder auch getrocknete Feigen.

    Viele Grüße

    Dr. Roland Irion