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- CommentAuthorJulia
- CommentTimeApr 13th 2010
Sehr geehrter Dr. Irion, ich habe seit jetzt fast drei Monaten Probleme mit der Haut. D.h. ich habe immer wieder Ekzeme im Gesicht. Kaum sind sie dank Kortison verschwunden und ich steige auf eine Basiscreme um, kommen sie auch schon wieder. Ich habe es zunächst auf den langen Winter geschoben. Um diese Jahreszeit habe ich jedes Jahr Probleme. Aber mittlerweile ist es bei uns in Berlin milder, die Sonne scheint hin und wieder, es wird nicht mehr geheizt. Meine Hautärztin veranlasste jetzt einen Allergietest, der letzte ist Jahre her. Ich war bisher allergisch auf Nickel, Parabene und Lanolin. Heute war ich zur ersten Kontrolle, und es ist eine sehr starke Reaktion auf tert. Butylhydrochinon erkennbar (eitrige Pusteln), Parabene und Lanolin haben dafür noch nicht angeschlagen. Jetzt frage ich mich, ob diese eventuelle Allergie Ursache meiner Ekzeme im Gesicht sein kann. Überall liest man, dass tert. Butylhydrochinon in Lippenstiften, Arzneimitteln und Fliegenabwehrstoffen enthalten ist. Lippenstifte und Fliegenabwehrstoffe kann ich ausschließen, aber was habe ich mir denn bei Arzneimitteln vorzustellen? Ich nehme seit Jahren L-Thyroxin, so was ist doch wohl nicht gemeint? Ich warte jetzt erstmal das endgültige Ergebnis ab, aber diese Zwischendiagnose macht mich doch etwas ratlos. -
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CommentAuthorDr. Irion
- CommentTimeApr 25th 2010 bearbeitet
Hallo Julia,
bei "Ekzemen" im Gesichtsbereich ist zunächst immer an eine periorale oder auch rosaceaartige Dermatitis zu denken und nicht an Ekzeme im Sinn einer Kontaktdermatitis.
Eine allergisches Kontaktekzem im Gesicht beginnt zudem äußerst selten im ganzen Gesicht sondern initial zunächst immer im Lidbereich. In seltensten Fällen kann dann nach jahrelanger Anwendung von Cremes mit potenten Allergenen, zu nennen sind hier insbesondere das Dexpanthenol oder verschiedenene Duftstoffen, eine allergische Reaktion auch im Gesicht-Hals-Bereich auftreten.
Eine relevante Kontaktallergie auf Butylhydrochinon, Parabene oder auch Lanolin würde ich auf die Ferne daher eher ausschließen wollen.
Zunächst wäre es also schon sinnvoll eine "richtige" Diagnose zu stellen, bei Vorliegen einer perioralen/rosaceaartigen Dermatitis macht ein Allergietest natürlich keinerlei Sinn, sondern allenfalls eine suffiziente Behandlung würde die Symptomatik bessern.
Sollte tatsächlich eine allergische Kontaktreaktion vermutet werden, würde ich zunächst immer zur Anwendung von hypoallergenen Produkten raten. Wird damit dann, natürlich neben der wirksamen Behandlung, eine Erscheinungsfreiheit hergestellt, lässt sich das Problem zumeinst mittels Ausschlussverfahren leicht aufklären und eine Epikutantestung ist dann nur bei persistierenden Reaktionen zum Ausschluss einer aerogenen Genese notwendig.
Zu der von Ihnen geschilderten Testreaktion auf das Butylhdrochinon wäre noch anzumerken, dass es sich bei Pusteln um eine irritative Testreaktion und nicht um eine allergische Reaktion handelt, möglicherweise wurde die Testsubstanz in einer falschen Konzentration aufgetragen. Für Sie hat jedenfalls eine irritative Testreaktion keinerlei Konsequenzen, einmal unabhängig dass es sich bei dem Butylhydrochinon um ein sehr seltenes Allergen mit schwacher allergischer Potenz handelt.
Viele Grüße
Dr. Roland Irion
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