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Allergologie Allergie Forum

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    • CommentAuthorcogafi
    • CommentTimeFeb 10th 2010
     

    Lieber Dr. Irion,

    mit wiederkehrenden Nasenpolypen, Asthma und einer bestätigten Idiosynkrasie gegen ASS wurde mir eine ASS-Trias bescheinigt - allerdings mit je nach Arzt unterschiedlichen Therapievorschlägen:

    mein niedergelassener HNO-Arz rät dringend zu einer adativen ASS-Desaktivierung ohne vorherige Polypen-OP

    die Allergologen der hiesigen Uni-Hautklinik machen die Desaktivierung ausschließlich postoperativ + halten meinen Leidensdruck eh nicht für ausreichend hoch (mehrere Polypen-OPs, Anosmie, ständiger Kampf mit der Luft...), da die Nebenwirkungen lebenslanger ASS-Einnahme ja auch nicht ohne sind.

    Und ich als bloody Laie soll nun entscheiden, was ich tun soll...

    Vielleicht können ja Sie mir noch eine Entscheidungshilfe geben?

    vielen Dank :-)

    Corinna

     

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeFeb 28th 2010 bearbeitet
     

    Hallo Corinna,

    beide Varianten sind möglich. Bei der ASS-Desaktivierung ohne Op kann es allerdings einige Zeit dauern, bis die Polypen sich zurückbilden. Nach der Op, sofern eine Indikation (noch) besteht (nach mehrfacher Vor-Op), sollten Ihre Beschwerden sich eigentlich schneller bessern und die ASS-Desaktivierung sollte das erneute Auftreten der Polypen verhindern können.

    Voraussetzung ist allerdings, dass überhaupt die ASS-Intoleranz die Ursache der rezidierenden Polyposis nasi ist. Und dass überhaupt eine ASS-Intoleranz vorliegt. - Hier habe ich persönlich immer so meine Schwierigkeiten, da eigentlich jeder Mensch schon einmal eine oder mehrere Tabletten Aspirin eingenommen haben müsste und damit eigentlich schon selbst festgestellt haben müsste, ob er an einer ASS-Intoleranz leidet oder nicht. Wieso in der Literatur angegeben wird, dass man jedoch "sicherheitshalber" einen Provokationstest durchführen sollte, erschließt sich mir nicht. Bei der oralen Provokation wird z.B. bis zur maximalen Dosis von 1000 mg mit ASS getest, was gerade 2 Tabletten Aspirin entspricht.  Wenn jemand dagegen noch überhaupt nie ein Schmerzmittel eingenommen hat, kann ja theoretisch auch die Polyposis nasi nicht durch die Analgetika-Intoleranz verursacht sein, wenn man einmal davon absieht, dass kleinere Mengen von Salicylaten auch über Nahrungsmittel aufgenommen werden können.

    Mich wundert daher allerdings etwas, dass Sie zwar schreiben, dass eine ASS-Intoleranz bestätigt wurde (was ja eigentlich nur durch einen Provokationstest erfolgen kann), jedoch nicht unmittelbar anschließend eine Desaktivierung eingeleitet wurde (da man einen Provokationstest eigentlich nur durchführt, um anschließend direkt bei positivem Ergebnis eine Desaktivierung einzuleiten).

    Viele Grüße

    Roland Irion

    • CommentAuthorcogafi
    • CommentTimeMar 18th 2010
     

    Lieber Dr. Irion,

    vielen Dank für die Antwort,

    meine ASS-Intoleranz wurde durch einen Provokationstest bestätigt - nach 250 mg war meine allergische Reaktion eindeutig. Und ich habe tatsächlich seit vielen Jahren keinn ASS mehr genommen, nachdem ich das letzte Mal Atemprobleme danach hatte.

    Wenn ich die Literatur richtig erstanden habe, isst die ASS-Intoleranz nicht Auslöser von Polypen+Asthma, sondern eher so was wie ein Trigger, der darauf hinweist, dass der Arachidonsäurestoffwechsel nicht so funktioniert, wie er soll. Anscheinend wird die Arachidonsäure vermehrt über die Lipooxygenase statt über die Cyclooxygenase (?) metabolisiert, was zur vermehrten Bildung von Leukotrienen führt, die wiederum Polypen + asthmatische Symptome verstärken/auslösen...

    viele Grüße

    Corinna