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  1.  

    Sehr geehrter Herr Dr. med. Irion,

    seit mehreren Jahren bin ich auf der Suche nach einer Erklärung für folgendes Phänomen:

    nach Gabe von Lokalanästhetika (vorwiegend Ultracain - (DS?)) im Rahmen von Zahnbehandlungen reagiere ich ein bis zwei Tage später stets mit Fieber, Blutdruckabfall, geschwollenen Nacken-Lymphdrüsen und Symptomen wie sie beim "Pfeifferschen Drüsenfieber" zu finden sind. 

    Mein gesamter Brustkorb befindet sich in Aufruhr und ich habe das Gefühl, von "Innen zu verbrennen". In diesem Zustand kann ich vor Schwäche ca. 1 Woche das Bett nicht verlassen. Im Extremfall führt dieser Zustand zu einer Lungenentzündung wie auch nach einer Operation mit Bauchdeckenschnitt erfolgt, obwohl ich andernfalls zwei weitere Vollnarkosen problemlos vertragen habe. Daraufhin erfolgte eine geglückte Zahnbehandlung mit Meaverin (wahrscheinlich ohne Konservierungsmittel, da explicit in der Apotheke bestellt - (leider kann ich hier keine genauere Angabe machen, da von Zahnarztpraxis nicht genau dokumentiert). Eine nachfolgende Behandlung unter Verabreichnung von Meaverin schlug leider wie oben beschrieben fehl, wobei ich mit einem Tag Abstand ebenfalls eine lokale Betäubung in den Fuß erhielt (Allvoran, DEXA-Allvoran, Xyloneural) sowie eine Cortison-Spritze.

    Seit 1987 (!) bin ich nun auf der Suche nach der Ursache dieser Reaktion.

    Als über Befunde gesichert gilt:

    Im Epikutan-Test findet sich eine Angabe auf Parabene-Mix 16% V (Wert 25) und im Prick-Test auf Histamin (Wert 9-25) - 24.04.2006

    Meaverin 1% im Pricktest, Scratchtest und i.c.-Test negativ. - 03.04.2006

    igE auf Mepivacain, Bupivacain, Ultracain, Lidocain - keine igE-Ak nachweisbar, Klasse 1: Grenzbefund, Klasse 2-6: schwach bis stark positiv - 06.03.2006

    igE-Antikörper: Sulfit, Benzoesäure, Novocain, Xylonest, Subcutin, Hostacain - Testung mit 0 - 19.06.1990

    Lymphozyten-Transformationstest: Mepivacain = 0.9, Epinephrinhydrogentartrat = 1.1, Methyl-4-hydroxybenzoat = 3.2, Natiumdisulfit = 1.0 - 24.07.1989

    Methyl-4-hydroxybenzoat - 12% Lymphoblasten - positiv - 24.07.1989

    Procain, Lidocain und Meaverin (ohne Konservierungsstoffe) waren im Prick- und Intrakutantest unauffällig. Die Provokation bis 0,5 ml subkutan Meaverin ohne Konservierungsstoffe wurde problemlos vertragen. - 17.12.1987

    Articain-HCI - Senisbilisierung nicht nachweisbar (DI kl. 20%), Methyl-4-Hydroxy-benzoesäure: Sensibilisierung nicht nachweisbar (DI kl. 20%) - 15.04.1987

    Nun steht eine umfangreiche Zahnbehandlung an und eine stationäre Testung auf Verträglichkeit von Lidocain. O.g. Befunde der vergangenen Jahre wurden hier im Vorfeld sehr halbherzig oder gar nicht berücksichtigt, was mir nicht die notwendige Zuversicht vermittelt, daß es diesmal funktionieren könnte. Sollten keine Begleiterscheinungen auftreten, wäre ich bereits erleichtert, aber vielmehr interessiert mich, welchen Wirkstoff ich auf keinen Fall in Zukunft erhalten darf, denn hierzu kann ich keinem Arzt konkrete Angaben machen?

    Haben Sie eine Idee, welchen Wirkstoff ich nicht vertrage oder wie eine sinnvolle Testreihe aussehen müßte?

    Nach all' den Jahren und intensiver Recherche wäre ich für jeden Hinweis dankbar!!!!

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeMar 2nd 2010
     

    Ihre beschriebene Reaktion auf ein Lokalanästhetikum ist ziemlich ungewöhnlich, ich habe hier ausführlich mögliche Reaktionen dokumentiert:

    http://www.alles-zur-allergologie.de/Allergologie/Artikel/3992/Lokalanästhetika/Lokalan%E4sthetika.html

    Eine allergische Reaktion auf die beim Zahnarzt verwendete Menge an Lokalanästhtika ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auszuschließen insbesondere Articain aber auch Mepivacain halte ich diesbezüglich aus allergologischer Sicht für vollständig unbedenklich.

    Sollte der Verdacht weiter bestehen und eine Zahnbehandlung notwendig werden, würde ich zu einer stationären Provokationstestung mit Articain raten; zumindest in der Maximaldosis, wie Sie auch der Zahnarzt verwenden würde.

    Viele Grüße

    Dr. Roland Irion