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Allergologie Allergie Forum

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    • CommentAuthorFabio
    • CommentTimeAug 27th 2009
     

    Sehr geehrter Herr Dr. Irion!

    Ich bin 22 Jahre alt und leide mittlerweile schon fast 6 Jahre an Neurodermtis..bin seit ca fast 4 Jahren im Friseurberuf tätig.. (ich weiß nicht gerade der beste Beruf für so eine Erkrankung)! Habe Neurodermtis an den Hand - Oberflächen, Finger  und am Unterarm.. Damals wurde ein Epikutantest durchgeführt und ich habe glücklicherweiße auf keine Friseurprodukte allerg. reagiert..Damals sagte sie mir es sei bei mir leider genetisch bedingt und es habe nichts mit meinem Beruf zu tun..  Habe daraufhin  meistens immer Advantan oder Ecural verschrieben bekommen. Und zusätzlich Excipial Repair und die Silicoderm Creme zum Hautschutz..Letzens hatte ich wieder einen Akuten Schub und ich fragte nach einer anderen Alternative zum kortikosteroid da ich es ja schon länger verwende und ich einfach ägnstlich bin gegenüber einer Hautverdünnung etc. Daraufhin bekam ich Protopic. Sie sagte mir, die Salbe sei im Winter kein problem aber im Sommer müssten wir uns was anderes einfallen lassen, außer ich Creme mich mit der Salbe nur Abends ein und tagsüber nur mit Pflegecrems. Ich sollte mich nicht im Sommer mit protopic an den Händen eincremen und dann in die Sonne.. Ich weiß jetzt nicht so recht, im Internet sind die Meinungen über Tacrolimus sehr umstritten und ich habe dass Gefühl wenn ich die Salbe Auftrage brennt meine Haut etwas und der Juckreiz ist am Anfang etwas stärker.. Ist dass normal?? Und ist es durchaus für eine längerfristige Anwendung gedacht?? Sollte ich es nur bei Akuten Schüben auftragen oder auch in der Zeit wo meine Haut besser ist, also evtl. zur Vorbeugung??  Danke schonmal im vorraus. Ganz liebe grüße!

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeAug 28th 2009 bearbeitet
     

    Hallo Fabio,

    Tacrolimus ist für die Dauertherapie geeignet. Wenn die Haut noch stark ekzematisiert ist, kann Tacrolimus brennen, das ist fast normal. Bei rückläufiger Entzündung hört dieses Brennen jedoch dann wieder auf. Daher wird ja auch bei einem akuten Hautbefund empfohlen. zunächst 3 Tage eine Steroidpräparat anzuwenden.

    Tacrolimus kann eine phototoxische Reaktion durch Sonnenexposition verursachen, wie wohl im Tierexperiment gezeigt werden konnte. Ich halte diese allenfalls äußerst seltene Nebenwirkung jedoch nicht für relevant.

    Wenn die Haut wieder einigermaßen stabilisert ist, kann man Tacrolimus dann 1-2wöchentlich zur Rezidivprophylaxe einsetzen. Grundsätzlich wurde ich jedoch in der von Ihnen dargestellten Situation zu einer Creme-PUVA-Lichttherapie raten. Diese Therapie stablisiert die Haut zusätzlich; dies wäre in Ihrem Beruf mit der andauernden, kaum richtig zu vermeidenden Feuchtarbeit, schon sinnvoll und notwendig.

    Viele Grüße

    Dr. Roland Irion

    • CommentAuthorFabio
    • CommentTimeAug 28th 2009
     

    Vielen dank für ihre rasche Antwort. Eine letzt Frage. Worin unterscheidet sich eigentlich tacrolimus zu pimecrolimus?? da der 2. wirkstoff bei einer leichten bis mittelschweren neurodermitis indiziert ist und tacrolimus bei etwas schwereren formen.. ich dachte immer beide wirkstoffe sind fast nahe zu gleich?! Handelt sich es hierbei nicht bei beiden Wirkstoffen um Immunmodulatoren? Und sie wirken doch beide Calcineurinhemmend, oder täusch ich mich?? Wirkt Tacrolimus etwas stärker? Schließlich wird Protopic weitaus mehr verordnet wie Elidel oder Douglan.. Ganz liebe grüße!

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      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeAug 31st 2009 bearbeitet
     

    Hallo Fabio,

    ich würde Tacrolimus und Pimecrolimus in der Wirkstärke auch als identisch ansehen. Da das Tacrolims jedoch gelegentlich in der Anfangsphase brennt, verordne ich das Elidel bei Kindern mit atopischem Ekzem im Gesichtsbereich und das Tacrolimus bei besonderen Indikationen, z.B. chronisches Lidekzem, Lichen ruber der Mundschleimhaut oder Lichen sclerosus et atrophicus bei Erwachsenen.

    Viele Grüße

    Dr. Roland Irion