Alles zur Allergologie
Darstellung von ca. 7000 potentiellen Allergenen
nicht eingeloggt (Einloggen)

Allergologie Allergie Forum

Vanilla 1.1.4 Forum von Lussumo. Weitere Informationen: Dokumentation, Community.

Herzlich willkommen!

Möchten Sie an einer Diskussion teilnehmen? Hier geht es zur Anmeldung >>.

Haben Sie noch keinen Account zu diesem Forum? Hier können Sie sich registrieren >>.

    • CommentAuthorUlrike
    • CommentTimeAug 20th 2009
     

    Sehr geehrter Herr Dr. Irion,

    bitte erlauben Sie mir, Ihnen den aktuellen Fall unserer Tochter zu schildern mit einigen Fragen im Anschluss.

    Unsere Tochter ist 20 Monate alt und wurde 7 Monate voll gestillt. Als erste Beikost gaben wir ihr Mohrrübe (nicht um das allergische Potential dieses Gemüsses wissend) und sie reagierte mit heftigem Hautausschlag. Und hat seither ein permanentes, aber nicht allzuschweres atopisches Ekzem. Seither haben wir strikt das Ernährungsprogramm für allergiegefährdete Kinder eingehalten (keine Nüsse, kein Fisch, kein Eiweiss, keine Zitrusfrüchte, keine farbigen Gemüdde ausser Kürbis, Gluten erst mit 12 Monaten, Milch ebenso, wobei wir mit Schafmilch gestartet sind etc.) Gestern nun erhielt unser Tochter morgens die Standartimpfung (Wundstarrkrampf,Keuchhusten, Kiderlähmung etc. + Pneumokokken) und nachmittags schnappte sie sich ein Stück Kindergeburtstagskuchen in der Krippe (eine genaue Rezeptur erwarten wir noch, es waren aber lt. Erzieherin Nüsse drin, Kakao und vermutlich auch Eier). Abends dann reagierte unsere Tochter sehr heftig mit Fieber und Quaddeln am ganzen Körper, die erst bleich und später rot waren. Wir sind auf telefonisches Anraten der Notärztin in die Klinik gefahren, wo unsere Tocher Fenistiltropfen bekam, der Auschlag schwächte sich darauf hin ab, die Rötung blieb länger bestehen. Die Ärztin vermutet, dass die Reaktion eher auf den Kuchen als auf die Impfung erfolgte, dies glaube ich auch, zumal sie die gleiche Impfung vorher zweimal gut vertragen hat. Nun möchte ich Sie gern folgendes fragen:

    1. Ist es sinnvoll, sobald wir die Rezeptur des Kuchens haben, unserer Tochter die einzelnen Komponenten zu geben um zu erfahren, worauf sie wirklich reagiert hat? Oder sollten wir einfach weiterhin alles vermeiden?

    2. Stimmt es, dass eine Allergie, je früher sie erworben wurde, desto früher auch wieder geht, dass also Kinder, die als Kleinkind Möhren nicht essen konnten, dies als Schulkind wieder können?

    Ich freue mich auf Ihre Antwort und danke Ihnen herzlich im voraus,

    Ulrike

     

    •  
      CommentAuthorDr. Irion
    • CommentTimeAug 26th 2009 bearbeitet
     

    Hallo Ulrike,

    Karotte ist im Kleinkindesalter ein vollständig unbedeutendes Allergen, da sich diese Nahrhungsmittelallergie über die Birkenpollen-Assoziation entwickelt; also tpyischerweise erst ab dem 4. bis 5. Lebensjahr. Über die Ursache der damaligen Hautreaktion lässt sich daher allenfalls einmal spekulieren.

    Bei der jetzigen Reaktion sind Nüsse oder Eier als Ursache ebenso sicher auszuschließen, eine Nesselsucht wäre zwar möglich, jedoch passt das Fieber nicht dazu.

    Auf die Ferne würde ich am ehesten auf eine überschießende Reaktion nach der Tetanus-Impfung tippen. Da Ihre Tochter ja bereits zweimalig geimpft wurde, kann es schon sein, dass wenn z.B. die Impfstände zu kurz waren oder sich bereits nach der 2. Impfung ein ausreichender Impftiter aufgebaut hatte, sie bei entsprechender Überimmunisierung mit vorübergehendem Fieber und auch einem urtikariellen Exanthem reagiert. 

    Allergie Impfstoffe

    Auch nach der Polio-Impfung kann es zu einer Temperaturerhöhrung kommen. Daneben ist auch noch eine akute Nesselsucht im Rahmen eines Infektes möglich (infektallergische Urtikaria).

    Ab dem 18. Lebensmonat, spätestens ab dem 2. Lebensjahr können Sie Ihrer Tochter alle Nahrungsmittel, insbesondere Milch, Ei, Nüsse, Fisch, Soja, Weizen, die Sie bisher gemieden haben, wieder zuführen. Zitrusfrüchte und "rotes" Gemüse sind natürlich auch jetzt schon vollständig unbedenklich.

    Viele Grüße

    Dr. Roland Irion

    • CommentAuthorUlrike
    • CommentTimeMar 12th 2010
     

    Sehr geehrter Herr Dr. Irion,

     

    ein später, aber nichtsdestoweniger herzlicher Dank für Ihre Antwort. Ich besuche regelmässig Ihre Seite um mich zu informieren und möchte Ihnen kurz nochmals antworten:

    Wir haben eine Weile nach der oben beschriebenen Reaktion einen Allergietest machen lassen, da meine Tochter nach einem Besuch bei Freunden, die sowohl Meerschweinchen, als auch eine Katze haben, mit starkem Ausschlag im gesicht reagiert hatte. Es wurden auch die Kucheningredenzien vom August getestet und besagte Karotten mit folgendem Ergebnis:

    Mandeln negativ

    Karotten negativ

    Ei positiv

    Meerschweinchen positiv

    Ich denke trotzdem, dass es wahrscheinlich die Impfung war, die die Allergie ausgelöst hat, oder wie sehen Sie das? Passt die Eiallergie da ins Bild? Wir vermeiden seither Eier vollständig. Karotten, hier hatten Sie völlig recht, verträgt unsere Tochter inzwischen problemlos, auch andere Nahrungsmittel, die wir inzwischen gegeben haben. Nach wie vor hat unsere Tochter ein (eher leichtes) atopisches Ekzem, aber das haben wir mehr oder weniger mit Salben im Griff.

    Ich habe vor kurzem über eine neuartige (?) Desensibilisierung bei Erdnussallergie gelesen, in dem minimale kontinuierliche Gaben von Erdnüssen gegeben werden. Ist so etwas bei Ei auch denkbar?

    Ich freue mich auf Ihre Antwort und sende

    viele Grüsse

    Ulrike

     

     

     

    • CommentAuthorally
    • CommentTimeMar 13th 2010
     

    Hallo Ulrike,

    mir sind mehrere Fälle bekannt, wo Kleinkinder eine Eiallergie hatten. Bis zum fünften Lebensjahr hatte es sich in allen drei Fällen "verwachsen". Die Allergie war plötzlich weg und die Kinder konnten wieder Eier essen. Das ist zwar keine Garantie, aber ich glaube Eiallergien gehen ganz oft wieder weg bis zum Schulalter.

    Desensibilisierungen sind bei Nahrungsmitteln sowieso sehr störanfällig wie ich mittlerweile weiß und selten erfolgreich. So sagt es zumindest unser Arzt...! (Unsere Tochter hat eine Milcheiweißallergie, sie darf also keinerlei Kuhmilchprodukte zu sich nehmen, und auch diese Allergie verschwindet oft mit den Jahren, aber vielleicht auch nicht... Bleibt nur warten und hoffen!)

    LG

    Ally