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- CommentAuthorStefy
- CommentTimeMay 16th 2009
Hallo Herr Dr. Irion,
ich hätte ein paar Fragen bezüglich der Nahrungsmittelallergien meiner beiden Kinder..
Der Kleine ist gerade 2 Jahre alt geworden und hat mit 12 Monaten eine heftige allergische Reaktion auf HA Milch gezeigt ( Urtikaria innerhalb Minuten, starke Dyspnoe und 30min wurde alles erbrochen).
Ich selbst binÄrztin und hatte aufgrund der Allergien meines Großen alle Notfallmedikamente zuhause ( zum Glück hat das Cortisonzäpfchen gereicht, bis zum Suprarenin kam es "netterweise" nicht).
Der RAST Test am nä. Tag beim KIA war natürlich psoitiv und so bekommt er seit nunmehr einem Jahr Althera und außerdem verzichten wir auf Soja, Ei und Weizenmehl.
Leider trinkt mein Sohn die hydrolysierte Milch momentan nur noch ungern, Reismilch ( mit Kalzium lehnt er ab)..er isst sonst alles und so versuchen wir mit Ca-reichem Mineralwasser und Gemüse auf ausreichende Calziumzufuhr zu achten,allerdings frage ich mich, ob dies wirklich ausreicht?
Die Allergie wurde noch nicht wieder getestet, aber ich denke, momentan erübrigt sich dies, denn als ich ihn nach dem Genuß eines Milchkaffees auf die Stirn und Wange küsste ( es blieben wohl Spuren von Milchkaffee an meinen Lippen)reagierte er 10min später an den "geküssten" Stellen mit starker Urtikaria...
Seiner Wachstumskurve folgt er ganz gut, er ist jetzt 87cm groß und wiegt 12 170g
Wann sollte ich ihn nochmals testen, bzw. sollte ich ihn einem Allergologen vorstellen?
meine KIÄ halte ich für recht fit auf diesem Gebiet, bei einer Ernährungsberatung war ich vor 1 Jahr auch schon, ich habe nur so meine Bedenken, ob die Allergie ev. ein Leben lang bleiben wird?
Zumal ich keine Alternative für Joghurt und Käse habe ..(dabei würde der Kleine ja sooo gerne..)
Mein Großer( 5Jahre) hingegen hat eine starke Hühnereiweißallergie seit dem 12.LM und eine etwas mildere Weizen und Roggenmehlallergieseit dem 4.LJ, die sich in massiven Durchfällen äußert ( auch Spuren von Weizen).
Der Allergologe in der Kinderklinik (Olgahospital in Stgt) möchte uns vor der Schule nochmals sehen, um ihn erneut auf Hühnereiweiß zu testen, allerdings wussten wir damals noch nichts von seiner Weizen und Roggenmehlallergie..Mit einer Hühnereiweißallergie könnten wir theoretisch leben, aber Weizenund Roggenmehl...ist schon fast glutenfrei....
Wie groß sind die Chancen,daß sich die Mehlallergie und ggf auch die Hühnereiweißallergie wieder verlieren? Haben Sie Erfahrungswerte?
Die Kinder wurden beide 12Monate lang gestillt und ab dem 7.LM ei,milch /soya und glutenfrei zugefüttert...verhindern konnte ich die Allergien trotzdem nicht...schade..
jetzt ist es doch recht lang geworden..
Danke und Liebe Grüße
Stefy
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CommentAuthorDr. Irion
- CommentTimeMay 17th 2009 bearbeitet
Hallo Stefy,
zunächst einmal vielen Dank für den Hinweis bez. der Althera HA-Milch von Nestlé, ich hatte hier bisher nur das Alfaré von Nestlé angegeben.
Vielleicht probieren Sie ja dennoch einfach eine andere auch extensiv hydrolysierte Milchnahrung aus. Möglich wären noch das Pregomin HA von Milupa, oder das Nutramigen und Pregestimil von Mead Johnson.
Dagegen würde ich reine Amionosäuregemische wie Pregomin AS oder Neocate eher meiden, da vermutlich noch scheußlicher schmeckend.
Nach meiner Erfahrung gibt es bei einer auch extensiv-hydrolysierten Milchnahrung keine Probleme, wenn sich das Kind erst einmal daran gewöhnt hat.
Zur Prognose kann ich darauf hinweisen, dass sich diese gastrointestional erworbenen Allergien (Kuhmilch, Ei, Soja etc.) in aller Regel bis zum 3.-4. Lebenjahr wieder verlieren, da sich bis zu diesen Lebensjahren die immunologische Darmabwehr überhaupt erst ausbildet.
Weitere mögliche Lebensmittel für Kinder mit Kuhmilchallergie sind hier angegeben:
Soja ist natürlich hier insofern problematisch, da sich bei verstärktem Einsatz auch dann noch eine Sojaallergie entwickeln kann, aber zunächst (vorübergehend) als mögliche Alternative....
Daneben gibt es wie auch hier beschrieben, die Möglichkeit der oralen Kuhmilchdesensibilisierung ggf. in Kombination mit dem IgE-Antikörper Omalizumab der Fa. Novartis (Xolair R). Die Hautklinik in Tübingen hat hier z.B. kürzlich einen Fall der erfolgreichen Behandlung bei einem Kind mit einer schweren Kuhmilchallergie vorgestellt.
Daneben weise ich auch auf eine alternative Nährstoffversorgung hin:
Bez. Ihres älteren Sohnes bin ich jedoch etwas bez. Ihrer Diagnosen im Zweifel.
Eine Allergie gegen Hühnereiweiß, Weizen und Roggen würde ich im Alter von 5 Jahren eher ausschließen wollen.
Nach dem 3.-4. Lebensjahr denke ich, dass sich eine Hühnereiweißallergie allenfalls im Rahmen eines "Bird-egg-Syndroms" manifestieren sollte, bei uns jedoch eine äußerst selten zu findende Kreuzallergie.
Zur Nahrungsmittelallergie auf Weizen habe ich mich hier bereits mehrfach geäußerst, so dass ich dies hier nicht nochmalig wiederholen will. Eine Nahrungsmittelallergie gegen Roggenmehl (im gut durchgebackenen Roggenbrot) halte ich dagegen für vollständig sicher auszuschließen! Sollte jedoch eine Glutensensitive Enterpathie (Zöliakie) vorliegen, wäre diese problemlos zu diagnostizieren.
Viele Grüße
Dr. Roland Irion
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- CommentAuthorStefy
- CommentTimeMay 17th 2009
Hallo Herr Dr. Irion,
vielen dank für die schnelle Antwort!
Zu meinem kleinen Sohn bezüglich der Milch: meine Kinderärztin wollte sicher gehen, daß die Milch wirklich 100% frei von Milch UND Laktose ist und somit scheidet Alfarè und Pregomin aus, Nutramigen wird scheinbar in Deutschland nicht mehr vertrieben ( bei meinem Großen hatte ich es für den Notfall noch,aber laut Apotheke wurde der Vertrieb in D kurze Zeit später (2006/2007?)eingestellt.
Pregestimil kenne ich von Hörensagen, ich werde mich mal erkundigen..zumal unsere KK die Nahrung noch bezahlt...(fragt sich wie lange...).
Neocate schmeckt ziemlich bäh ;-) und auch Pregomin AS wurde mir wegen Hormonbeimengungen(?) von meiner KIÄ nicht empfohlen...nun gut, ich werde meinem Kind gut zureden und die Milch notfalls unter Grießbrei etc. mischen..
Mit der Hautklinik in Tübingen werde ich mich mal in Kontakt setzen, sollte die Allergie persistieren...
Nun zu meinem großen Sohn.
Die Hühnereiweißallergie hat er seit dem 1.Lebensjahr , im RAST nachgewiesen. In der Allergologie im Olgahospital wurde ich auf diese Kreuzreaktion mit Hühnerfleisch hingewiesen, was sich seit 2Jahren auch "bestätigt" in dem Sinne, daß er Quaddelnbildung im Mundbereich und starke Bauchschmerzen mit Durchfall nach dem Genuß von Hühnerfleisch bekommt.Damals hatte er schon massiven Durchfall , besonders nach dem Genuß von Würzspinat , sein Stuhlgang war nie normal, bis im 4.LJ die Weizenmehlallergie festgestellt wurde, die demnach aber schon eher bestanden haben muß, denn im besagten ( und heißgeliebten) Spinat befindet sich Weizenmehl.
Die Allergie muß also zwischen dem 1.LJ und dem 4.LJ aufgetreten sein, denn beim ersten RAST war er neg.bezüglich Weizen und Roggenmehl.Diverse Versuche selbst mit Spuren von Weizenmehl verursachen schlimme Durchfälle..eine Zöliakie wurde mittels Bluttest ausgeschlossen (Gesamt IgA waren vorhanden, der Test war also "aussagekräftig").Eine Gastroskopie wollte ich ihm bezüglich des neg. Blutergenisses ersparen( ich denke, das ist auch ok)
Und Dinkel verträgt er ja problemlos..und seit der strikten Diät hat mein Kind endlich normalen Stuhlgang, was er eben 4 Jahre lang nicht hatte...
Vielleicht probiere ich Roggenmehl mal wieder aus, wobei das Weizenmehl mehr Probleme macht, weil es ja in so vielen Nahrungsmittel dabei ist...ich werde mich jetzt mal durch Ihre links lesen und danke Ihnen nochmals für Ihre ausführliche Antwort!
Gruß
Stefy
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CommentAuthorDr. Irion
- CommentTimeMay 18th 2009 bearbeitet
Hallo Stefi,
leider ist mir nicht so klar, wieso Ihre Kinderärztin sicher gehen wollte, dass die Milch frei von Kuhmilchprotein und Laktose ist? Einmal ganz unabhängig davon, dass das Alfaré schon laktosearm ist!
Hier würden doch 2 ganz verschiedene Krankheitsbilder vorliegen
- zum einen die Kuhmilchallergie
- zum anderen ein angeborener Lakasemangel (absolute Laktoseintoleranz), ein ziemlich schweres Krankheitsbild, das bei Ihrem Sohn ganz sicherlich nicht vorliegt! Und für einen physiologischen oder sekundären Laktasemangel bestehen ebenfalls keine Hinweise, da Ihr Sohn dafür einfach viel zu jung ist.Bei der Hühnerfleischallergie ist mir noch nicht so ganz klar, wie Ihr Sohn diese erworben haben sollte. Hat er denn irgendwann einmal Eier nicht vertragen oder wieso überhaupt diese diesbezügliche Diagnostik? Eine Kreuzallergie über eine Hühnereiallergie wäre natürlich möglich; grundsätzlich empfehle ich ja daher einer Atopiker-Familie stets, Eier bis zum 18.-24. Lebensmonat zu meiden. Ein gut in Olivenöl durchgebratenenes Hühnerfleisch mit Salz gewürzt würde ich persönlich jedenfalls als äußerst hypoallergen ansehen; vielleicht kam es ja auch zu einer Reaktion auf Fischmehl, Antibiotika oder ähnliche Stoffe, die im Fleisch enthalten waren.
Bez. der Weizenmehlallergie möchte ich noch darauf hinweisen, dass auch der Dinkel eine Weizenart ist
so dass ich zusammenfassend eher vermute, dass sich die (möglicherweise tatsächlich) vorbestehende Weizenmehlallergie bereits wieder verloren hat. Wie schon angeführt, verschwinden diese gastrointestinal erworbenen Allergien in aller Regel bis spätestens zum 4. Lebensjahr wieder.
Viele Grüße
Dr. Roland Irion
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- CommentAuthorStefy
- CommentTimeMay 18th 2009
hallo Herr Irion,
ich muß mich korrigieren, was Althèra angeht...es ist ein Molkehydrolysat und mit gereinigter Laktose...mein kleiner Sohn hat keine Laktoseintoleranz, "nur " die Kuhmilchallergie, weshalb die Kinderärztin nun unbedingt Althéra ausgewählt hat, weiß ich nicht.
Mein Großer Sohn hatte leider auch eine heftige allergische Reaktion nach dem Genuß von Hühnerei ( Rührei- oder genauer Brokkoli mit Resten von Rührei). Da war er 13Monate alt...wobei er vorher schon mal eine Maultasche (in der Ei enthalten war)gegessen hatte..die Menge machte es wohl..Vergaß ich zu erwähnen...sorry
Auch er bekam innerhalb von Minuten Quaddeln im Gesicht und um die Mundpartie (netterweise keine Atmenot, ich hatte ja noch keine Notfallmedikamente..;-) )30min später massiven Durchfall mit stärksten Bauchkrämpfen ( er schrie wirklich wie am Spieß..).
Der RAST war Tage später beim Kinderarzt positiv auf Hühnereiweiß und Eigelb...
Ich verstehe nur nicht so ganz, wieso mein Sohn seine Weizenmehlallergie verloren haben soll, wenn er mit mittlerweile 5 Jahren ( Diagnose bzgl. Weizenmehlallergie war 01/2008) immer noch nach dem Genuß von Weizenmehl massiven Durchfall (wirklich wie Wasser) und Bauschmerzen zeigt...?
Ja, Dinkel ist die Urform von Weizen, das ist mir klar, wird aber laut Ernährungsberaterin bei einer Weizenmehlallergie vertragen, eine Zöliakie hat er ja nicht.
und bei Dinkel hat er auch keine Beschwerden...probiert er z.B. mal Hartweizengrießnudeln( was er eigentlich nicht tut),dann hat er am nächsten Tag Durchfall..also, woran sollte es liegen?
Ich habe nur Heuschnupfen, mein Mann ist kein Allergiker, ich wusste leider nicht, daß man besser bis zum 24.LM warten sollte, was Eier und Co angeht...vielleicht hätte ich es verhindern können...
Aber jetzt nochmal zurück zu meiner Frage?
Wenn er keine Weizenmehlallergie hat, was denn dann?
Grüße
Stefy
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- CommentAuthorally
- CommentTimeJun 5th 2009
Hallo Stefy,
eine Anmerkung zur "Ersatzmilch": Meiner Tochter schmeckt Neocate sehr gut, dieses wurde uns auch empfohlen als eines der am besten schmeckenden Ersatz-Getränke und ich finde es auch zumindest besser als HA-Milch, die schmeckt meiner Meinung nach viel bitterer und schlechter als Neocate. Es gibt "Neocate active" für Kinder, die älter sind als ein Jahr, und das schmeckt auch leicht gekühlt ganz gut. Für über 4-Jährige gibt es dann wieder eine Variante, "Neocate junior" heißt das glaube ich. Neocate ist zwar teuer, aber bei Kuhmilcheiweißallergie bekommt man es in der Regel vom Kinderarzt verschrieben und dann kostet es ja nichts...
Grüße,
Ally
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- CommentAuthorStefy
- CommentTimeJun 10th 2009
Danke für den Tip!
Ich kenne Neocate vom Hörensagen, habe mir mal eine Probepackung bestellt!
LG Stefy
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