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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Zitrone

(27.4.2015)

Zitrone 

Typ I-Nahrungsmittelallergen, Typ IV-Kontaktallergen

Vorkommen und Beschreibung

Die Zitrone (Citrus limon, syn.: Citrus medica limonium),  Fam.: Rutaceae, ist die Frucht des gleichnamigen Baumes aus der Gattung der Zitrupflanzen (Citrus). Die immergrünen Bäume bringen länglich-ovale Früchte mit gelber oder grün-gelber Schale, sehr saurem Geschmack (Zitronensäure) und hohem Vitamin-C hervor. Seit dem 13. Jahrhundert werden Zitronen in Europa, zunächst in Sizilien und Spanien, seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch in Deutschland kultiviert. Schon aus dem Mittelalter sind Rezepte mit Zitronen überliefert. Die Zitrone ist in verschiedenen Nahrungsmitteln wie z.B. Wein und Essig enthalten. Das Öl dieser Zitrusfrucht wird auch als Backzutat und zur Aromatisierung von Getränken, Puddings, Eiscreme oder Kaugummi eingesetzt (siehe auch unter ”Zitronenöl”). Die abgeriebene Schale der Zitrone wird gerne als aromatisierende Zutat Zutat in der Küche und beim Backen verwendet. Zum Verzehr geeignet ist allerdings nur die Schale einer unbehandelten Zitrone. Zitronenlorbeer und Zitronenblätter werden vor allem in der thailändischen Küche benutzt. Unbehandelte Zitronenschalen werden zu Zitronenöl weiterverarbeitet.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Citrus medica limonium extract (INCI). Extrakt aus der Zitrone. Funktion: kräftigend

Citrus medica limonium juice (INCI). Aus dem frischen Fruchtfleisch der Zitrone gepresster Saft. Funktion: kräftigend

Citrus medica limonium juice extract (INCI). Extrakt aus dem Saft der Zitrone. Funktion: kräftigend

Citrus medica limonium juice powder (INCI). Pulver aus dem getrockneten Saft der Zitrone. Funktion: kräftigend

Citrus medica limonium oil (INCI). Aus dem frischen Fruchtfleisch der Zitrone gewonnenes ätherisches Öl. Funktion: kräftigend, maskierend

Citrus medica limonium peel extract (INCI). Extrakt aus der Fruchtschale der Zitrone. Funktion: kräftigend

Allergologie (Relevanz)

Zitronen enthalten hohe Mengen chlorogener Säuren, die durch unspezifische Irritation eine allergische Symptomatik imitieren können. In seltenen Fällen können jedoch ein orales Allergiesyndrom und auch systemische Nahrungsmittelallergien durch Zitronen (1,7 % bei 10) ausgelöst werden.

Einzelne Fälle einer Kontaktdermatitis auf Zitronenschale wurden zudem beobachtet. Auch ist eine Kontaktallergie auf Zitrusschalenöl ist beschrieben, jedoch überwiegend bei Personen mit berufsbedingten Kontakt zu Zitrusfrüchten. Als Allergen ist dabei insbesondere das d-Limonene bekannt sowie Geraniol und Citral als Minor-Komponenten.

Literatur: 1, 2, 3

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

Cardullo et al: Allergic contact dermatitis resulting from sensitivity to citrus peel, geraniol and citral. J Am Acad Dermatol 21, 395-397 (1989)

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