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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Weintraube

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(15.7.2015)

Weintraube 

Typ I-Soforttypallergen, (potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen

Vorkommen und Beschreibung

Weintrauben sind die Fruchtstäne der Weinreben (Vitis), insbesondere die der Edlen Weinrebe (Vitis vinifera). Die einzelnen Früchte des Fruchtstandes heißen Weinbeeren. Die Weinrebe gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Heute sind rund 16.000 Rebsorten bekannt. Es gibt Weinreben mit grünen bzw. gelben („weißen“) Beeren und solche mit roten bis dunkelblauen („roten“) Beeren.  Die Blütezeit ist von Mai bis Juni. Weintrauben können roh gegessen werden (Tafeltrauben), zu Rosinen getrocknet sowie zu Wein, Branntwein oder Traubensaftverarbeitet werden. Die Kerne der Weinbeeren enthalten Oligomere Proanthocyanide (OPCs), die als starke Antioxidantien wirken, und können zu Traubenkernöl verarbeitet werden. Die Kerne sowie die Haut der Beeren enthalten zudem das das Antioxidans Resveratrol.

Siehe auch unter "Wein"

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Palmitoyl grape seed (INCI). Extrakt aus Traubenkernen, Reaktionsprodukte mit Hexydecanoylchlorid. Funktion: hautpflegend

Allergologie Relevanz

In der Literatur finden sich in den letzten Jahren zunehmend Veröffentlichungen zu allergischen Reaktionen auf  Weintrauben und Traubensaft. Beobachtet wurde dabei insbesondere ein orales Allergiesyndrom (7 Fälle bei 11) jedoch auch relativ häufig systemische Reaktionen wie Urtikaria und Angioödeme und auch anaphylaktische Reaktionen u.a. mit Asthma bronchiale bis hin zu lebensbedrohlichen Anaphylaxie. Insbesondere auch bei Kindern sind diese allergischen Reaktionen zu beobachten. 

Neben Weintrauben als Nahrungsmittel können auch Weinpollen eine Typ I-Reaktion auslösen. Allergische Reaktionen im Sinne einer Rhinitis, Konjunktivitis und in Einzelfällen sogar asthmoide Symptome sind bei Patienten, die in unmittelbarer Nähe zu Weinbergen wohnen oder mit dem Weintraubenanbau beschäftigt sind, während der Blüteperiode von Mitte Juni bis Mitte Juli zu beobachten. In den meisten Fällen besteht gleichzeitig eine Allergie gegenüber Gräser- und in geringerer Häufigkeit auch gegenüber Baumpollen. 

Zudem können Weintrauben offensichtlich auch Ekzeme verursachen, die möglicherweise durch ”biologische Reizstoffe” wie Gerbstoffe hervorgerufen werden. 

Allergologische Diagnostik 

Prick/Scratch mit Fruchtfleisch und Schale, RAST (Ph.) 

Literatur: 1, 2, 3, 353

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

Rodriguez et al: Grape allergy in paediatric populolation. Allergy 59, 364 (2004)

Noch Pubmed

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