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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Harz

Tanne 

lat.: abies alba, Fam. Pineaceae

(inhalatives) Typ I- Soforttypallergen

(potentielles) Typ IV-Kontaktallergen

Vorkommen und Beschreibung

Die Tannen (Abies) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Es gibt etwa 51 Arten von Tannen, die alle in der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel der Erde vorkommen. Nach den Kiefern (Pinus) sind sie die am weitesten verbreitete und artenreichste Gattung in der Familie der Kieferngewächse. In Mitteleuropa ist die Weißtanne (Abies alba) heimisch.

Zum Anwendungsspektrum gehört vor allem die Verwendung zur Papier- und Zellstoffherstellung, als Bau- und Möbelholz für den Innenbereich sowie die Nutzung als Brennholz. Tannen sind die klassischen Christbäume. Vor allem die Nordmann-Tanne wird dafür in Plantagen angebaut. Außerdem wird von Tannen Schmuckreisig gewonnen.

Verwendung als Arzneimittel und Kosmetikum

Siehe auch unter "Abies alba"

Tannennadeln, Zweige (junge Triebe), Samen und das Harz der Harzblasen sind reich an ätherischen Ölen. Diese bestimmen die Wirktsamkeit für die Verwendung als Arzneimittel oder Kosmetikum. Das Weißtannennadelöl (Abietis albae aetheroleum) wird aus frischen Sprossen/Nadeln mittels Wasserdampfdestilation gewonnen. Aus den Zapfen an ätherischen ölsen reiche Weißtannenzapfenöl (Abies-alba-Zapfenöl). Das Öl der Samen befindet sich zwischen Samenschale und Kern. Es wird nach dem Zerqueten mit Wasserdampf destilliert.

Phytochemisch lassen sich als Hauptbestandteile Monoterpene, vor allem Bornylactat (20-40 %), Santen, Limonen, alpha u. beta-Pinen, beta-Phellandren, Camphen und Candinen analytisch nachweisen. Weiterhin sind enthalten: Provitamin A, Vitamin C sowie verschiedene Zucker. Tannennadeln enthalten außerdem Kaffee- und Chlorogensäure, Cumarin und Flavanole.

Weißtannenspitzen

Von der Stammpflanze Abies alba werden im Frühjahr die jungen, frischen Zwiegspitzen (Abies-alba Sprossen) schonden gepfückt und gesammelt. Das ätherische öl und weitere Inhaltsstoffe der jungen Zweigspitzen ähneln denen des Tannennadelöls. Die Zweigspitzen enthalten 0,2 bis 0,5 % ätherischen Öls.

Weißtannenzapfen

Die einjährigen Fruchtzapen werden im August/September gepflückt und aufgebrochen. Abies-alba-Zapenöl (syn. Oleum Templini) wird mit Hilfe der Wasserdampfestillation aus den Fruchtzapen der Weißtanne gewonnen. Je nach Standort und Witterung schwankt der Gehalt an ätherischen Ölen. Die Ausbeute beträgt bis zu 0,7 %. Das Oleum Templini ist farblos und besitzt einen angenehmen balsamischen Geruch. Dieser ermöglicht die Verwendung in Badelösungen und asl Zusatz zu Duftessenzen in der Parfüm- und Seifenherstellung. In der Kosmetikherstellung dienen ätherische Öle als Tannensuftessenzen in Seifen, Badezusätzen und Körperpflegemitteln.

Weißtannennadeln

Das Abies-alba-Nadelöl wird in mehrstündiger Wasserdampfdestillation benadelter Zweige gewonnen. Hierzu werden meitsten die Zweige und Nadeln gefällter Bäume verwendet. Die Ausbeute an ätherischen ölen (Abietis albae aetheroleum) unterscheidet sich je nach Jahreszeit, sie fällt im Frühjahr und Winter geringer aus als im Sommer. Wird der Destillationsrückstand mit heißem Wasser extrahiert, so erhält man Tannennadelextrakte. Sie eignen sich nach Aufkonzentrierung und Zusatz geringer Mengen ätherischer Öle zur Herstellung pharmazeutischer Produkte.

Weißtannensamen

Die aus den Zapfen gelösten Samen werden zerquetscht und einer mehrstündigen Wasserdampfdestillation unterzogen. Im samen befindet sich zwischen Schale und Samenkern das ätherische Öl. Die Ausbeute beträgt zwischen 12 und 13 %. Der Gehalt an Monoterpenkohlenwasserstoff im Harz der Samen hängt von der Lage der Harzbehälter auf der Oberfläche der Samen ab. Die ätherischen Öle der Weißtannensamen werden häufig mit Zapfen- und Nadelölen kombiniert und zu Inhalationslösungen und Badezusätzen verarbeitet.

Allergologische Relevanz

Der Holzstaub der Tanne kann bei der Verarbeitung Rhinitis und Asthma auslösen (siehe auch unter ”Hölzer”). ´

In seltenen Fällen kann durch Tannenpollen eine allergische Rhinokonjunktivitis (Blütezeit Mai bis Juni) ausgelöst werden.

Bei Verwendung von Inhaltsstoffen der Tanne in einem Kosmetikum kann in seltenen Fällen eine allergische Kontaktdermatitis ausgelöst werden.

Diagnostik 

RAST (Ph.), i.c. (Al.) 

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