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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Primin

(27.7.2015)

Primeln

inhalative Typ I-Soforttypallergene, Typ IV-Kontaktallergene

Vorkommen und Beschreibung

Die Primeln (Primula) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Etwa 500 Arten gehören zu dieser Gattung. Wilde Primeln sind auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet, etwa die Hälfte aller Arten ist in China beheimatet. Die Primel ist eine der wichtigsten Zierpfanzen. Durch intensive Zucht und Kultivierung hat sich aus der unscheinbaren kleinen Primel die heute bekannte großblumige und in vielen Farben intensiv leuchtende Topfpflanze entwickelt. Insektenbestäubt. Blütezeit Mai bis Juli. Primeln werden zudem wegen ihres hohen wegen ihres hohen Gehaltes an Saponinen in der Pflanzenheilkunde. eingesetzt. Diese kommen hauptsächlich in den Kelchblättern der Blüte vor (besonders die Primulasäure). In den übrigen Blütenteilen sind hauptsächlich Flavonoide, Carotinoide, Spuren von ätherischem Öl und Enzyme (Primverase) zu finden. Saponine kommen zudem in den Wurzeln vor. Die medizinische Anwendung erfolgt insbesondere als Tee. Die Echte Schlusselblume (Primula veris)ist eine Pflanzenart in der Gattung der Primeln Sie ist in weiten Teilen Europas und Vorderasiens verbreitet. Als Standorte werden trockene Wiesen, lichte Wälder und Waldränder bevorzugt. Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Juni.  Exemplare der Stängellose Schlüsselblume (Primula vulgaris) sind in Parks und Gärten fast immer gepflanzte oder verwilderte Gartensorten und Hybriden (Garteln-Primeln). Die Blütezeit dauert von März bis April. Sie ist in weiten Teilen Europas und teils auch Nordafrika verbreitet.

Verwendung als kosmetischer Inhaltstoff

Primula veris extract (INCI). Extrakt aus oberirdischen Teilen und Wurzel der Echten Schlüsselblume. Funktion: geschmeidig machend, hautpflegend, lindernd

Primula vulgaris extract (INCI). Extrakt aus den Blüten der Stängellosen Schlüsselblume. Funktion: geschmeidig machend, hautplfegend, lindernd

Allergologie (Relevanz)

Die Pollen können nur bei intensivem Kontakt zu den Pflanzen, bei Zimmerpflanzen und im Floristikbereich als Inhalationsallergen wirksam werden und eine Pollinosis auslösen. 

Primin, ein Kontaktallergen mit einer der stärksten Sensibilisierungspotenzen überhaupt, kann in zahlreichen Primelarten nachgewiesen werden. Es gehört zur Gruppe der pflanzlichen Chinone. Von Bedeutung ist Primin jedoch als primärer Sensibilisator nur in der Becherprimel, da seine Konzentration hier im Gegensatz zu anderen Arten wesentlich höher liegt. Die Becherprimel gilt bei den Floristen und Gärtner als Allergie-induzierende Pflanze, die zu meiden ist. Der Umgang gestaltet sich vorsichtig, eine berufsbedingte Sensibilisierung tritt daher selten auf. Das Hauptkontingent der Fälle stellen daher Hausfrauen und Blumenliebhaber, denen die Gefahr der Primelallergie unbekannt is. Primin befindet sich in gelöster Form in den feinen Härchen auf der Unterseite der Blätter und an den Stengeln, auch ist den Blüten ist es nachweisbar. Bei leichtester Berührung brechen die Härchen auf, geben ihren Inhalt frei und erlauben dem Primin das Eindringen in die Haut. Beim Entfernen welk gewordener Blätter und Stengel besteht ein erhöhtes Sensibilisierungsrisiko, da das Primin durch den Austrocknungs- und Welkvorgang auf der Oberfläche der Blätter gelangt und sich dort anreichert. Häufig treten daher durch Primin hervorgerufene Ekzeme an den Händen und im Gesicht auf (aufwirbelnder Staub von vertrockneten Primelhärchen). Priminallergien sind jedoch in den letzten Jahren seltener geworden, da es gelungen ist, priminarme Varietäten zu züchten.

Allergologische Diagnostik

Epikutantestung mitMit Primin (Block Kosmetik/Haushalt, Pflanzen), Testkonzentration 0.01 % in Vaseline (stark hautreizend über 0,1 %)

Literatur: 3, 6, 20

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

Connolly et al: Primula obconica - is contact allergy on the decline. Contact Dermatitis 51, 167-171 (2004)

Noch Pubmed

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