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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Ölbaum

(12.7.2015)

Oliven 

Typ I-Soforttypallergen, Typ IV-Kontaktallergen

Vorkommen und Beschreibung

Oliven sind die Früchte des Olivenbaum (Olea europaea)  einer Baumart, in der Familie der Ölbamgewächse (Oleaceae) gehört. Er wächst in allen Gebieten um das Mittelmeer, wird jedoch auch in entsprechenden Klimaten Nord- und Südamerikas sowie in Australien, Südafrika und Japan angebaut. Spanien ist der größte Olivenproduzent der Welt. Abhängig vom Verbreitungsgebiet blühen Olivenbäume von Ende April bis Anfang Juni. Die Olive ist eine mediterrane Steinfrucht. Sie ist wegen ihrer Bitterkeit roh nicht genießbar, aber nach mehrmaligem Einlegen in Wasser, bei dem die Bitterstoffe ausgeschwemmt werden, essbar. Echte Schwarze Oliven sind voll ausgereifte grüne (olivgrüne) Oliven. Oft werden jedoch grüne, mit Eisengluconat schwarz gefärbte Oliven verkauft. 90 % der Oliven werden zu Olivenöl (siehe auch dort) gepresst.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Olea europaea extract (INCI). Extrakt aus der Frucht des Olivenbaums. Funktion: haarkonditionierend, hautpflegend

Olea europaea leaf extract (INCI). Extrakt aus den Blättern des Olivenbaums. Funktion: hautpflegend

Olea europaea oil (INCI). Extrakt aus der Frucht des Olivenbaums. Funktion: haarkonditionierend, hautpflegend

Allergologie (Relevanz)

Während in den südlichen Regionen Europas rhinokonjunktivale und auch asthmatische Beschwerden häufig durch eine Olivenbaumpollenallergie ausgelöst werden (bis zu 36 % aller Pollenallergiker), gibt es lediglich einzelne Fallbeschreibung von IgE-vermittelten anaphylaktischen Reaktionen (gen. Urtikaria, Angioödem, Dyspnoe und Blutdruckabfall) auf Oliven und auch auf Olivenöl. Derzeit sind 9 Olivenpollenallergene bekannt: Ole e1 bis Ole e9. Das Hauptallergen ist dabei Ole e1, das mehr als 70 % der Pollenallergien verursacht. Auch bei Ole e2, Ole e8 und Ole e9 handelt es sich um Majorallergene. Einige dieser Allergene, so wie Ole e2 (Profilin) und Ole e3 (Polcalcin) sind für Kreuzreaktionen verantwortlich. Kreuzreaktionen bestehen innerhalb der Familie der Oleaceae zwischen Ölbaum-, Flieder- und Eschepollen. Eine Kreuzreaktivität zur oben beschriebenen Olivenfrucht-Allergie ist dabei jedoch kaum anzunehmen, ansonsten müsste diese Nahrungsmittelallergie vor allem in südlichen Regionen Europas des öfteren beobachtet werden, da die Olivenpollen in diesen Ländern häufig Ursachen einer Respirationsallergie sind. Möglicherweise handelt es sich um ein Olivenfrucht-spezifisches Allergen

Kontaktallergische Reaktionen auf Olivenöl können in seltenen Fällen auftreten. Beobachtet wurden Kontaktdermatitiden, bei denen Olivenöl zur Hautpflege oder zur Hautbehandlung insbesondere bei Unterschenkelekzem eingesetzt worden war. Die Anwendung unter okklusiven Bedingungen kann zu ausgeprägten Hautreizungen führen. Auch das Holz das Olivenbaumes kann zu einer Kontaktdermatitis führen. 

Literatur: 3, 335

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

Azofra: Olive allergy. Allergy 59. 559 (2004) 

Rodriguez et al: Allergenic diversity of the olive pollen. Allergy 57, 6-16 (2002)

Noch Pubmed

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