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Musiker/Instrumente 

Typ IV-Kontaktallergene 

Allergische Kontaktekzeme werden bei Musikern häufig durch Kolophonium (in Bogenwachs) ausgelöst. Dieses enthält u.a. Harze und Terpentin-Produkte. Weitere gelegentliche Allergene sind tropische Hölzer und Propolis (in Polituren für Streichinstrumente). Aber auch Nickel, z.B. in Metallklammern, die Instrumententeile zusammenhalten, oder in Mundstücken von Blasinstrumenten kann eine Allergie auslösen. Daneben ist auch der Fall einerThiuram-Allergie, ausgelöst durch das gefütterte Aufbewahrungskästchen für das Mundstück eines Hornes, beschrieben. 

Nickel 

Beschrieben ist z.B. der Fall einer 20jährigen Musikstudentin, die perioral Erythem sowie Quaddeln auf den Augenlidern und Lippen nach dem Spiel auf ihrer Trompete sowie nachfolgend Schmuckunverträglichkeit entwickelte. Die vermutete Ursache einer Nickel-Allergie konnte bestätigt werden. Rezidive beim Trompetenspiel konnten durch einen Kunststoffüberzug des Mundstückes vermieden werden. 

Verschiedene Instrumente können Nickel-Ekzeme verursachen: Bei einem Gitarre-Spieler entwickelte sich vor allem an der Fingern der rechten Hand ein ausgeprägtes Ekzem. Als Ursache ergab sich bei der Testung eine ausgeprägte Nickel-Allergie und ein entsprechende Testreaktion auf die Gitarresaiten. Nach Umstellung auf Saiten aus reinem Gold verschwanden die Hautveränderungen. Auch sind Fallberichte einer Nickelallergie ausgelöst durch die Klammer zur Befestigung der Geige an der Kinnstütze einer jungen Musikerin und die Klammer zur Befestigung des Bogengriffes bei einem Cellisten. 

Hölzer 

Kontaktallergische Ekzemreaktionen auf die aus Rohr (Arundo donax) hergestellten Mundstücke wurden sowohl bei einem Saxophonspieler als auch bei einem Klarinette-spielenden Mädchen beobachtet. 

Cocoboloholz (Dalbergia spp., Fam.: Fabaceae) verursachte in mehreren Fällen bei Flötenspielern Kontaktdermatitiden, vorzugsweise im perioralen Bereich. Seit Flötenhersteller aufgrund der Nebenwirkungen es kaum noch wagen, dieses hervorragend geeignete Holz für die Anfertigung von Holzblasinstrumenten einzusetzen, ging die Zahl der Fallmitteilungen zurück. Trotz des Risiko einer Sensibilisierung veranlassen die ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften des Holzes und seine äußerst geringe Wasseraufnahme sowohl Flötenhersteller als auch -spieler gelegentlich aber doch auf das Cocoboloholz zurückzugreifen. 

Auch das Cocus-Holz (Brya ebenus, Fam.: Fabaceae) zählt zu den Nutzhölzern, die sich in besonderem Maß für die Anfertigung von Blasinstrumenten eignen. Neben der Herstellung von Flöten und Flötenmundstücken dient es auch für Holzbestandteile von Streich- und Zupfinstrumenten und für hochwertige Klangstäbe (Xylophone). Obwohl Cocusholzflöten oder Mundstücke heute nur noch selten angefertigt werden, existieren noch viele ältere Instrumente, die bis zu 80 Jahre alt sein können. Cocusholz nimmt nur wenig Feuchtigkeit auf, eine daraus hergestellte Flöte muss nicht eingespielt bzw. nachgestimmt werden. Vereinzelte irritative und allergische Kontaktdermatitiden, häufig in Form einer massiven Lippenschwellung mit Streuungen in den perioralen Bereich sind in der Literatur beschrieben. Als allergene Holzinhaltsstoffe konnten methoxysubstituierte flavonoide Verbindungen (Cocus I und Cocus II) identifiziert werden. 

Literatur: 188, 189, 308 

Hallai et al: Contact allergy to thiuram in a musician. Contact Dermatitis 51, 154 (2004) 

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