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(14.7.2015)

Mais 

Typ I- Soforttypallergen, (potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen

Vorkommen und Beschreibung

Mais (Zea mays) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Sie stammt ursprünglich aus Mexiko und wird heute weltweit angebaut. Blütezeit von Juli bis September. Mais wird vor allem als Futterpflanze und zur Energiegewinnung in Biogasanlagen hinaus genutzt. Darüber hinaus wird er in Form von Körnermais als Lebensmittel verwendet und dazu zum Großteil in der Lebensmittelindustrie zu wie Maisstärke und und Maismehl bzw. Maisgrieß verarbeitet. Aus diesen Produkten erfolgt die Weiterverarbeitung zu Glukosesirup, Maiskeimöl, Cornflakes, Popcorn, Polenta Erdnussflips, Tortilas u.v.m. Als Heilmittel dienen die Maisstärke und das raffinierte Maiskeimöl. Im Öl finden sich Glyceride der Linosläure, Ölsäure, Palmitinsäure, Vitamin E und Phytosterole. Maisstärke dient als Pudergrundlage mit hohem Wasseraufnahmevermögen und als Hilfsstoff in der pharmazeutischen Technologie, z. B. bei der Tablettenherstellung. Zudem ist sie auch Ausgangsstoff für weitere Produkte wie Sorbit und Dextrin. Das Maisöl wird in Haut- und Körperpflegemitteln und als Trägerlösung für ölige Injektionen verwendet. Mit dem hohen Gehalt an Linolsäure und Vitamin E gilt das Maiskeimöl als wertvolles Speiseöl. 

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff

Corn acid (INCI). Maisöl-Fettsäuren. Funktion: geschmeidig machend, emulgierend, Tensid

Corn gluten amino acids (INCI). hydrolysierte Maisglutene. Funktion: hautpflegend, haarkonditionierend

Corn glycerides (INCI). Maisöl-Mono- und Di-Glyceride. Funktion: emulgierend

Corn oil peg-6 esters (INCI). Ethoxyliertes Maisöl. Funktion: geschmedig machend, emulgierend

Corn oil peg-8 esters (INCI). Ethoxyliertes Maisöl. Funktion: geschmedig machend

Dimethylimidazolidinone corn starch (INCI) Funktion: adsorbierend, viskositätsregelnd

Hydrolyzed corn protein (INCI). Mais-Proteinhydrolysate. Funktion: antistatisch, hautpflegend, haarkonditionierend

Hydrolyzed corn starch (INCI). Sirup aus hydrolysierter Maisstärke. Funktion: bindend, viskositätsregelnd, feuchhaltend, hautplfegend

Hydroxypropyl corn starch (INCI). Funktion: viskositätsregelnd, Tensid

Iodized mais protein (INCI). Iodierte Maisproteine. Funktion: glättend

Oxidized corn oil (INCI). Oxidiertes Maisöl. Funktion: hautpflegend

Siehe auch unter "Zeine"

Allergologische Relevanz 

Systemische Maisallergien sind extrem selten (2 Fälle bei 10), scheinen jedoch zunehmend aufzutreten. Auch schwere Verlaufsformen wurden beschrieben, u.a. der Fall einer Soforttyp-Allergie auf Mais mit Quincke-Ödem und Heiserkeit nach Genuss von Popcorn aus Mais. In der Scratchtestung fanden sich positive Sofortreaktionen auf Maismehl, Maisgries, Kellog´s Corn-Pops. Häufiger findet sich ein orales Allergiesyndrom (insgesamt 9 Fälle bei 11). 

Maispollen spielen offenbar bei uns unter den Gräserpollen keine erkennbare Rolle. Eine primäre Maispollenallergie ist selten. Allergische Kreuzreaktionen bei einer primären Gräser-/Getreidepollen-Allergie auf Maispollen ist zwar möglich, jedoch wegen der schlechten Flugeigenschaften von Maispollen nur in Feldnähe zu erwarten und deshalb klinisch nur selten relevant. Maispollen sind daher auch im Aeroplankton nicht oder nur in sehr geringer Konzentration enthalten und können folglich auch bei der Pollenflugvorhersage vernachlässigt werden.

Die Pollen werden wegen ihrer Größe und der anhängenden Exinefäden nur über kurze Strecken in der Luft transportiert. Daher treten allergische Reaktionen allenfalls in Maisanbaugebieten, insbesondere bei Beschäftigten in den Maisfeldern auf. Bei den betroffenen können Rhinokonjunktivitis und Asthma bronchiale auftreten. Beschrieben ist auch der Fall einer allergischen Reaktion mit Beteiligung der Atemwege nach oralem Genuss von Maispollen.  

Allergologische Diagnostik 

Prick, i.c. (Maispollen, Maiskleie, Maismehl) mit kommerziellen Extrakten (Al.), Prick/Scratch mit Nativmaterial, RAST (Ph.: Maispollen, Maismehl), ggf. nasale Provokation (Al.)

Literatur: 1, 2, 3 

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw

Gonzalo-Garijo et al: Hypersensitivity to maize pllen. Allergy 59, 365 (2004) 

Schubert et al: Untersuchungen zur Antigenverwandtschaft von Gräser-, Getreide- und Maispollen. Allergo J 14, 209-213 (2005)

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