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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Schafgarbenkraut

Kompositen 

Pflanzliche Typ IV-Kontaktallergene 

Allergologische Relevanz 

Die allergologische wichtigste Pflanzenfamilie ist die Familie der Kompositen. Floristen, Blumenhändler, Gärtner, Landwirte, Gemüsehändler, Kaninchenzüchter, Straßenbauarbeiter, Drogisten und Apotheker können sich in ihrem Beruf sensibilisieren. Daneben sind Hobbygärtner, Hausfrauen bei Kontakt mit Kompositen in der Küche und Menschen mit einer Vorliebe für Naturkosmetik und Naturheilmittel gefährdet. das klinische Bild reicht von Handekzemen und Gesichtsekzemen bis zum generalisierten Ekzem. Bei typischer Verteilung des Ekzems kann gleichzeitig eine Photosensibilisierung vorliegen. 

Die verantwortlichen Allergenen gehören zur Gruppe der Sesquiterpenlaktone. Sesquiterpenlaktone kommen in Pollen, Blüten, Stengel und Blätter der Kompositen vor. Die höchste Allergenkonzentration findet sich jedoch in den feinen Härchen der Blattunterseite und Stengel. Diese brechen bei Berührung auf oder fallen beim Welken der Pflanze ab und geben ihre allergene Fracht als Aerosol frei. Daraus resultieren zwei verschiedene Sensibilisierungswege: 

  • Sensibilisierung durch direkten Pflanzenkontakt 
  • indirekte, aerogene Kontaktsensibilisierung 

Betrachtet man die Kompositen-Allergie im Rahmen der Sensibilisierungshäufigkeit gegenüber anderen Noxen aus Umwelt und Beruf, so kommt dieser zwar kein vorrangiger, aber doch vergleichsweise eindeutiger Stellenwert zu. Unter den getesteten Patienten liegt die Inzidenz zwischen 1 und 2 %. Damit kann eine beträchtliche Zahl von Gesichts- und Handekzemen, für die sonst keine Ursache gefunden werden kann, diagnostiziert werden. 

Kontaktallergische Reaktionen werden am häufigsten bei Floristen, Blumehändlern und bei im Gartenbau Tätigen gefunden, aber auch bei Patienten mit häufigem Umgang mit Kompositenpflanzen, z.B. durch Blumen im eigenen Garten, Kontakt mit Kompositen in der Küche oder Vorliebe für die Verwendung natürlicher Heilmittel und Kosmetika. 

Vorkommen 

Die Pflanzenextrakte können vorkommen in: 

  • Naturkosmetika wie pflanzenhaltige Shampoos und Haarspülungen, Pflegecremes, Hautlotionen, Lippenbalsam 
  • Heilsalben, Tinkturen oder ähnliche Produkten zur Linderung von Entzündungen und/oder Schwellungen 
  • Mund- und Gurgelwasser 
  • Kräuterbonbons 
  • Tropfen und Tees bei verschiedenen inneren Erkrankungen 

Diagnostik 

Epikutantestung mit Kompositen-Mix, Block Hermal Kosmetik/Haushalt, Pflanzen 

Der Kompositen-Mix besteht aus Kurzetherextrakten von: 

  • Arnika 0,5 % 
  • echte Kamille 2,5 % 
  • Rainfarnkraut 1 % 
  • Schafgarbenkraut 1 % 
  • Mutterkraut 1 % 
  • Sorbitansesquioleat 20 % 

Diese Auswahl aus der großen Familie der Kompositenpflanzen (mindestens 180 Arten im mitteleuropäischen Raum) beinhaltet die häufigsten sensibilisierenden Spezies dieser Art. So werden z.B. Kamille und Arnika besonders häufig in Hygieneartikeln (z.B. Seifen, Badezusatz, Shampoo) und Heilmitteln (Arnikatinktur, Arnikasalbe, kamillenhaltige Salben) eingesetzt. Schafgarbe, Rainfarn und Mutterkraut stehen unter den durch Wildpflanzen hervorgerufenen Kontaktdermatitiden im Vordergrund. Mutterkraut zählt zu den wichtigsten Ursachen der aerogenen Kontaktdermatitis. 

Literatur: 6, 232, 233 


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