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Suchbegriffe zu diesem Artikel: Weihnachtsstern

Euphorbiaceae/Wolfsmilchgewächse 

Auslöser von irritativ-toxischen Kontaktreaktionen 

Vorkommen 

Pflanzenfamilie mit 290 Gattungen und etwa 8000 Arten, Vorkommen überwiegend in tropischen und subtropischen Gebieten. In Mitteleuropa sind nur die Gattungen Euphorbia (Wolfmilch) und Mercuralis (Bingelkraut) in der freien Natur vertreten. Einige Wolfsmilcharten werden in Ziergärten angebaut. Andere, wie Euphorbia splendens (Christusdorn) und Euphorbia pulcherrima (Weihnachtsstern) haben als beliebte Zimmerpflanzen Einzug in die Wohnhäuser hierzulande gehalten. 

Allergologie (Relevanz)

Die Familie der Euphorbiaceae zeichnet sich durch eine Vielfalt chemischer Substanzen mit proinflammatorischer, hautirritierender und augenreizender Wirkung aus. Bei diesen Stoffen handelt es sich u.a. um zyanogene Glykoside, toxische Lektine, Diterpene und Phorbolsäureester. Bei Hautkontakt mit ausgepresstem Milchsaft von Wolfsmilchgewächsen können Entzündung, Blasenbildung und Nekrosen, bei Augenkontakt starke Konjunktivitis bis zur Erblindung auftreten. Die Reaktionen treten typischerweise nach 28 h auf und nehmen im Verlauf der nächsten 12 h an Intensität zu. Beschrieben sind eine toxische Dermatitis und Konjunktivitis bei Kindern nach Kontakt mit Myrten-Wolfsmilch.  

Berichtet wird auch über eine Patientin, die nach unmittelbarem Kontakt mit einem als Zimmerpflanze gehaltenen Sandbüchsenbaum (Hura crepitans) mit Quincke-Ödem-artigen Schwellungen und Rhinokonjunktivitis reagierte. Die Reaktion wurde als allergisch beurteilt, da der Scratchtest  eine 2fach positive Reaktion auf Blatt und Stengel zeigte. 

Nach Kontakt mit Weihnachtssternen kann in Einzelfällen eine IgE-vermittelte Rhinitis und Asthma bronchiale beobachtet werden, ausgelöst  aerogen durch das Latex der Pflanze. 

Literatur: 490 

Ibánez et al: Asthma induced by latex from “Christmas flower” (Euphorbia pulcherrima. Allergy 59, 1127-1128 (2204)

 
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